Lichtfest Leipzig - das Programm
Programm Lichtfest Leipzig 2024
35 Jahre Friedliche Revolution
Anlässlich des 35. Jahrestages findet das Lichtfest Leipzig am 9. Oktober 2024 von 19 bis 24 Uhr auf dem gesamten Innenstadtring entlang der authentischen Demonstrationsroute statt. Über 20 nationale und internationale Künstlerteams greifen die historischen Ereignisse künstlerisch auf und machen sie im öffentlichen Raum erlebbar: Spektakuläre Mappings, Projektionen, Musik, Performance und andere Interventionen werden Zehntausende begeistern und berühren. Die riesige Kerzen-89, traditionell von Besucherinnen und Besuchern mit Tausenden Lichtern befüllt, wird im Jubiläumsjahr auf dem Augustusplatz stehen, wo auch die Eröffnung des Lichtfestes stattfindet.
Alle Projekte und Künstler finden Sie hier in der Programmübersicht, in der Explore-Leipzig-App (Download Android-Version und Download iOS-Version) sowie im offiziellen Programmheft.
Im Jubiläumsjahr sind die fünf Lichtprojekte Nummer 1, 4, 5, 6 und 13 über den Lichtfestabend hinaus bis zum Wochenende zu sehen. Dafür wechseln zwei Installationen (Nr. 4 und Nr. 6) den Standort. Mehr zu Lichtfest-XXL hier im Programm.
Programmheft Lichtfest 2024 am 9. Oktober zum Download
Das Programmheft fürs Lichtfest 2024 am 9. Oktober als PDF zum kostenlosen Download (5,5 MiB)
Alle Stationen im Überblick
Eröffnung, Grußworte, Musik
Der Abend beginnt auf dem Augustusplatz mit kurzen Grußworten von Oberbürgermeister Burkhard Jung, Zeitzeugen sowie Vertretern von Bund und Land.
Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung von der Sächsischen Bläserphilharmonie unter der Leitung von Peter Sommerer. Es erklingen Werke von Beethoven, Dvořák und Rheinberger.
Die Sächsische Bläserphilharmonie beeindruckt ihr Publikum mit außergewöhnlichen Klangvielfalt. Sie ist unter den 129 deutschen Konzert- und Theaterorchestern der einzige Klangkörper in sinfonischer Bläserbesetzung und nimmt damit eine Sonderstellung ein. Mit der OPUS Klassik Auszeichnung als „Ensemble des Jahres 2023“ wurde die besondere künstlerische Qualität auf hohem Niveau auch international gewürdigt.
Alle Projekte im Überblick
EunJin Park, Köln
Where did the hero come from?
Am 9. Oktober 1989 demonstrierten in Leipzig über 70.000 Menschen und forderten Freiheit und Demokratie. Es war eine mächtige Masse – zugleich steckten dahinter aber auch 70.000 Individuen. Where did the hero come from? fokussiert sich auf die Einzelperson, die damals ihre Ängste überwand, um die Welt zu verändern. Gleichzeitig zeigt EunJin Park, wie scheinbar kleine Beiträge Einzelner große Veränderungen bewirken können. Die Helden, die eine friedliche Revolution herbeiführten – woher kamen sie? Auf dem Nikolaikirchhof werden sie von Projektoren sichtbar gemacht: Die Lichtprojektionen zeigen Menschen in Alltagssituationen, beim Betreten der Kirche und beim Demonstrieren. Sie stehen für die damaligen Demonstrierenden, die ihre Ängste überwanden und sich in Richtung Freiheit bewegten.
Mehr Informationen: www.eunjinpark.com
Tom Ritschel & Felix Ruffert, Leipzig
Der Erste macht das Licht an
„Der Letzte macht das Licht aus“ war eine geflügelte Redewendung in der untergehenden DDR und reflektierte die damals wachsende Ausreisewelle. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Demonstrierenden. Der Erste macht das Licht an greift die Energie dieses Protestes auf. Am Georgiring gilt es, laut zu sein, denn Ritschel und Ruffert wandeln die Lautstärke der vorbeiziehenden Lichtfestbesucher durch akustische Kameras in Energie und Farben um. Die vorbeiziehenden Menschen steuern durch Rufen, Klatschen oder auch Singen die Projektion. Zudem nehmen sie den Klang des Abends in seiner Vielfalt und Kreativität auf und verbinden ihn mit den Klängen des 9. Oktobers 1989 zu einer Klangkunstcollage, die im Nachgang des Lichtfestes zu hören sein wird.
Mehr Informationen: www.formenfinder.com
Xenorama, Potsdam und Bremen
'89-Blickwinkel
'89-Blickwinkel erzeugt einen Ort, an dem unterschiedliche Perspektiven auf die politischen Ereignisse von 1989 ausgetauscht und in den öffentlichen Raum getragen werden. Dabei wird die Fassade des Leipziger Hauptbahnhofs (Ostseite) zum Schauplatz eines öffentlichen Diskurses. Im Vorfeld befragte Xenorama Leipziger Bürger und Zeitzeugen zu den Geschehnissen von 1989 und den damit einhergehenden Veränderungen. Anschließend wurden die Videointerviews durch Animationen und Klänge ergänzt und zu einer Projektion zusammengefügt. '89-Blickwinkel ist bewusst kein Projection Mapping im klassischen Sinne, sondern eine partizipative Video-Installation im öffentlichen Raum, die zum Diskurs über soziale und kulturelle Themen im Zusammenhang mit der Revolution von 1989 und Leipzig anregen soll.
Mehr Informationen: www.xenorama.com
Gijs van Bon, Eindhoven, Niederlande
Stringed
In der Installation Stringed werden bewegliche Lichtpunkte zu Buchstaben zusammengefügt, die wiederum Worte bilden. Scheinbar in der Luft schwebend und verstreut, fügen sich Wellen von animierten Lichtpunkten zu Worten zusammen, die genauso schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind. Stringed besteht aus sieben LED-Streifen (sogenannten Strings oder Saiten), die elektronisch gesteuert werden. So entsteht ein Display, auf dem sich Text von rechts nach links bewegt. Die Lichtpunkte, aus denen sich die Buchstaben zusammensetzen, sind so weit voneinander entfernt, dass die Buchstaben zunächst nicht zu erkennen sind. Doch wenn die Lichtpunkte nach rechts wandern, fügen sie sich zusammen und der Text wird langsam sichtbar, die Botschaft deutlich.
Mehr Informationen: www.gijsvanbon.nl
Maix Mayer, Leipzig
Blaues WundAR
Der Leipziger Maix Mayer beteiligte sich aktiv an den Montagsdemonstrationen 1989 auf dem Leipziger Ring und dokumentierte diese per Video. Der wichtigste Standpunkt für die mediale Dokumentation der Demonstrationen war damals Fußgängerbrücke (2004 abgerissen) – von den Leipzigern „Blaues Wunder“ genannt. Mittels Augmented-Reality (AR) wird das Bauwerk im Stadtraum am alten Ort nun wieder erlebbar. Denn Mayers App Blaues WundAR errichtet die Brücke virtuell wieder und macht so das „Blaue Wunder“ zum „WundAR“. Via Handykamera entsteht eine Überlagerung des Livemodus mit einer 3D-Animation der Brücke.
Für Applegeräte ist die App Blaues WundAR im AppStore verfügbar. Download hier.
Sobald die Android-Version vorliegt, finden Sie hier den Link: https://blaueswunder.maixmayer.studio/
Loomaland, Berlin
FREIHEIT?
Auf den ersten Blick erscheint die Installation FREIHEIT? wie eine zufällige Anordnung von Lichtstrichen im Raum: ein filigranes, dreidimensionales Leucht-Mikado. Tatsächlich handelt es sich bei FREIHEIT? um eine sogenannte Anamorphose, bei der man ein Bild nur aus einem ganz bestimmten Blickwinkel erkennen kann. Nur in der richtigen Blickachse entsteht so die große Frage nach FREIHEIT?
Damit symbolisiert die Installation die Fragilität aller beweglichen Teile, die zusammenkommen mussten, damit in einer Nacht und an einem Ort Freiheit geboren werden konnte. Das Fragezeichen allerdings bildet die Brücke zur Gegenwart: Freiheit ist kein permanenter Zustand, sondern muss ständig neu erarbeitet, hinterfragt werden. Die Installation besteht aus LED-Stelen, die frei im Raum platziert werden.
Mehr Informationen: www.loomaland.com
Konzipiert von Sven Bergelt, Leipzig; betreut in Zusammenarbeit mit Juliane Jaschnow und Dieter Daniels; mit künstlerischen Arbeiten von: Hana Hazem Arabi, Li Huhn, Dayoung Jung, Emanuel Aeneas Megersa/Michael Schlecht, Cajetan Scheliga-Atef, Asya Volodina (alle Leipzig)
We, We, We and We
Ausgehend von der Losung „Wir sind das Volk“ und deren Aneignungen und Umdeutungen bis heute untersuchen die Arbeiten unter dem Motto We, We, We and We das „Wir“ als politische Handlung und Behauptung. Unter der Leitung von Sven Bergelt entwickelten Studierende der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig künstlerische Videoarbeiten und performative Installationen. Diese setzen sich kritisch mit der Erinnerung an ein Wir-Gefühl von 1989, der Frage nach der Sichtbarkeit von marginalisierten Wir-Gruppen und dem Kampf verschiedener Gruppen um Macht und Kontrolle auseinander. Die Arbeiten der Studierenden bilden einen Parcours aus Videoscreens und Installationen, die den Lichtfest-Besuchenden Zugänge zu verschiedenen „Wirs“ ermöglichen.
Mehr Informationen zum Künstler: www.svenbergelt.de
Liudmila Siewerski (Art & Project Direction), Katia Sofia Ditzler (Libretto), Marisol Jiménez (Composer), Liudmila Siewerski & Charlotte Bach (Video, 2 und 3D graphics), Berlin
Fortuna. Futura. Libertas.
Menschen jeden Alters und aus allen Gesellschaftsschichten wurden im Vorfeld des Lichtfests zufällig um Statements zu ihren Träumen sowie zu ihrer Vorstellung von Demokratie und Freiheit gebeten. Die Statements wurden zu einem Hybridtext kondensiert und zusammen mit Klang und ergänzenden Illustrationen zu einer poetischen Collage verdichtet. Motive aus den Statements wurden visuell aufgegriffen und durch 3D-Elemente ergänzt. Dadurch entstand ein audiovisuelles Gewebe, das Vergangenheit und Zukunft miteinander verknüpft. Das Kompositionsprinzip basiert auf dem Moiré-Effekt, der entsteht, wenn zwei Objekte übereinandergelegt werden und Wechselwirkungen auftreten. Fortuna. Futura. Libertas. soll die glückliche Zusammenkunft von Umständen verdeutlichen, die zur Friedlichen Revolution geführt haben.
Kooperationspartner: Stiftung Forum Recht
Mehr Informationen zu den Künstlerinnen:
Heelemann & Scheibe, Weimar
Reflexion
Als sich 1989 in der DDR Widerstand formierte, zogen Menschen mit Bannern und Plakaten auf die Straße. Die interaktive Installation Reflexion zeigt diese Proteste in Form von projizierten Fotografien – aufgenommen Ende 1989 in der Leipziger Innenstadt. Die Forderungen und Sprüche auf den Transparenten wurden für das Projekt Reflexion herausgelöst. Die nun weißen leeren Stellen fordern das Lichtfest-Publikum dazu auf, sich 35 Jahre später zu erinnern oder sich neu zu positionieren. Was haben wir damals gefordert? Was bedeutet 1989 heute? Welche Freiheit brauchen wir? Wofür wollen wir heute eintreten? Per Touchscreen können die Besuchenden ihre Gedanken digital auf die projizierten Banner schreiben. Im Jetzt entsteht so ein besonderes Stimmungsbild zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Mehr Informationen zu den Künstlern: www.vergessene-fotos.de
Anke Stiller, Weimar
Vertrauen – Freiheit – Verantwortung
Bereits seit 2022 sammelt Anke Stiller Aussagen von Bürgerinnen und Bürgern zu den Begriffen Vertrauen – Freiheit – Verantwortung. Dazu entwirft sie Plakatvorlagen, die u. a. in Museen, sozialen Einrichtungen und auf Marktplätzen präsentiert und von Besuchenden vervollständigt sowie individuell gestaltet werden. Eintausend Plakate sind so bereits entstanden. Auch im Vorfeld des Lichtfests gab es in mehreren Workshops die Möglichkeit, individuelle Plakate zu entwickeln, die am 9. Oktober zu sehen sind. Am Lichtfestabend sind die Besucher ebenfalls eingeladen, ihre Interpretation von Vertrauen, Freiheit und Verantwortung buchstäblich auf die Straße zu bringen, wenn Anke Stiller fragt: „Vertrauen ist …“, „Freiheit ist …“ und „Verantwortung ist …“
Mehr Informationen: https://vertrauen-freiheit-verantwortung.info
Philip Ross, Eindhoven, Niederlande
Barriere
Die interaktive Installation Barriere besteht aus neunzehn hellen, vertikalen Lichtstrahlen, die sich auf den Eisernen Vorhang beziehen. Die Lichtstrahlen reagieren auf Berührung und können durch die Lichtfestbesucher „bewegt“ werden. Im Normalzustand bleiben die Strahlen wie ein Vorhang miteinander verbunden – bis durch Wegschieben des Vorhangs eine Öffnung geschaffen wird. So entsteht das Gefühl, körperlich eine Grenze zu durchbrechen: Zunächst verdeckt die Barriere noch die Sicht. Dann gelingt ein Blick auf das, was zuvor noch im Verborgenen lag. Der Haken: Sobald die Lichtfestbesucher sich zurückziehen, schließt sich der Vorhang wieder. Barrieren abzubauen, erfordert stete Anstrengung und Aktivität.
Mehr Informationen: www.studiophilipross.nl
AlexP, Uithoorn, Niederlande
Menschenmenge
Menschenmenge stellt die Demonstrationen von 1989 digital nach – allerdings mit den Menschen, die 35 Jahre später das Lichtfest besuchen. Es entsteht eine bewegte Projektion mit polychromen Silhouetten von gehenden Menschen. Dabei werden alle Farben des Regenbogens verwendet. Sie symbolisieren die Einbeziehung aller Menschen, niemand wird ausgeschlossen. Bei dem bewegten Bild der Demonstration handelt es sich nicht um eine Filmsequenz, die abgespielt wird, sondern um ein aktuell generiertes Bild, das sich ständig verändert: Die Lichtfestbesucher gehen über ein Laufband – die Aufnahme der gehenden Person wird vom Computer zu einer sich bewegenden Silhouette extrahiert. Die zuletzt aufgenommenen Silhouetten werden verwendet, um eine Menschenmenge zu erzeugen.
Mehr Informationen: www.alexp.nl
Fils de Créa, Lyon, Frankreich
Passage
Eigens für das Lichtfest Leipzig konzipierte Fils de Créa die Licht- und Klanginstallation Passage – einen überdimensionalen Durchgang von sechs Metern Breite und rund vier Metern Höhe und Symbol für Grenzen und deren Öffnung. Passage besteht aus etwa 500 recycelten Lampen und Leuchten. Sie sollen die Vielfalt und Erfahrungen der Beteiligten von 1989 widerspiegeln. Mit ihrer farblichen, visuellen und klanglichen Ästhetik möchte die Installation die Lichfestbesucher zu einer Erinnerungsreise einladen. Die Leuchten wurden im Vorfeld des Lichtfestes in Leipzig gesammelt. Daraus resultiert die große Vielfalt an unterschiedlichen Lampenarten, -formen und -farben. Zusätzlich kommen bei Passage 120 Exemplare mit Leipzig-Motiv zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Lampen mit einem plastischen Relief, sogenannte Lithophanien. Das Besondere: Sie werden per 3D-Druck vom Leipziger Unternehmen Glashaus 3D GmbH aus Bioplastik gefertigt. Für die Herstellung werden PLA-Polymere (Milchsäure) verwendet, die aus nachwachsenden, lebensmittelechten und recycelfähigen Ausgangsstoffen bestehen. Obwohl die Lampen dadurch biologisch abbaubar und kompostierbar sind, haben sie nach dem Lichtfest Leipzig noch längst nicht ausgedient, sondern werden verkauft und weiter genutzt. Bei der Herstellung der Lampen fallen keine Abfälle an, zudem werden als CO2-Ausgleich 14 Bäume gepflanzt. Ein Sound aus Archivklängen vom 9. Oktober 1989, Soundeffekten und Musik komplettiert die Installation.
Mehr Informationen: www.filsdecrea.com
Ewa Meister, Johanna Ralser, Judith Selenko, Leipzig
Erinnerung transformieren
Mit Erinnerung transformieren stellen die Kunst- und Kulturschaffenden Ewa Meister, Johanna Ralser und Judith Selenko die Frage, wie sich eine „Gesellschaft der Vielen“ erinnert. Das Projekt strebt danach, die Perspektiven auf oft einseitig vermittelte Geschichtserzählungen zu vervielfältigen und durch intersektionale, (queer-)feministische Stimmen zu erweitern. Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem zivilgesellschaftlichen Engagement emanzipatorischer Bewegungen vor und nach 1989 und reflektiert deren unabdingbare Rolle für Demokratisierungsprozesse im globalen Kontext.
Die Projektion auf das Europahaus wurde in enger Zusammenarbeit mit Space Transformers e. V. sowie mit der Unterstützung des Verlags Yilmaz-Günay, der Luise-Otto-Peters-Gesellschaft e. V. und der Rosa Luxemburg Stiftung mit der Publikation "Erinnern stören” realisiert.
Mehr Infos:
Yvon Chabrowski, Berlin, Christina Werner, Wien
Für ein offenes Land mit allen Menschen
Das Lichtprojekt nimmt eine zentrale Forderung von 1989 in den Fokus: Das Banner mit der Aufschrift „Für ein offenes Land mit freien Menschen“ wurde nach dem Friedensgebet des 4. September 1989 entrollt und vor der Nikolaikirche von Gesine Oltmanns und Katrin Hattenhauer gehalten. Die Aktion wurde von westlichen Medien gefilmt und ging so um die Welt – auch in der DDR verbreitete sie sich rasant. Es war der Beginn der Massenbewegung. Die Installation Für ein offenes Land mit allen Menschen gibt Frauen eine Stimme und ergänzt das Narrativ der Friedlichen Revolution um bisher weniger gehörte Perspektiven. Denn Revolution war und ist auch weiblich: Frauen engagierten sich in Gruppen wie „Frauen für den Frieden“ und waren maßgeblich an der Konzeption des Neuen Forums beteiligt.
Mehr Informationen:
www.chabrowski.info/fur-ein-offenes-land-mit-allen-menschen/
www.christinawerner.com/works/fur-ein-offenes-land-mit-allen-menschen/
Projekt der Partnerstadt Lyon mit „Plattform für deutsch-französische Kunst“ sowie Centre de Formation Désoblique, Lyon, Physical Theatre MOVEO, Barcelona, und Tanz-Zentrale Leipzig
Das Projekt (De)konstruieren wird gefördert vom sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, von der Sparkasse Leipzig sowie dem Referat Internationale Zusammenarbeit der Stadt Leipzig.
(De)konstruieren
Lyon ist seit 1981 Partnerstadt der Stadt Leipzig.
Projekt der Partnerstadt Krakau, Polnisches Institut Berlin/Außenstelle Leipzig, Harald Kirschner, Leipzig
Kraków grüst Leipzig
Um ihre Solidarität mit der Demokratiebewegung in der DDR auszudrücken, organisierten polnische Bürgerrechtler der Bewegung Freiheit und Frieden (Ruch Wolność i Pokój, WiP) am 5. Oktober 1989 vor dem DDR-Kultur- und Informationszentrum in Krakau ein Happening. Während einer Demonstration mauerten die Protestierenden die Tür des DDR-Instituts in Krakau zu und riefen dazu auf, schon einmal für Berlin zu üben, wie man eine Mauer einreißen könne. Losungen wie „Freiheit für die DDR“, „Berliner Mauer einreißen“, „Mauern stürzen ein“ und „Kraków grüst Leipzig“, waren auf Plakaten, Graffiti und Transparenten zu lesen. Der Leipziger Fotograf Harald Kirschner dokumentierte die Situation. Dieses Material wird auf die Fassade des IntercityHotels projiziert und lenkt den Blick auf die Solidarität im Nachbarland, die ebenso den nach Polen geflohenen DDR-Bürgern galt wie den Oppositionellen und Ausreisewilligen in der DDR, welche die kommunistische Diktatur abschütteln wollten.
Krakau ist seit 1973 Partnerstadt der Stadt Leipzig.
Projekt der Partnerstadt Frankfurt am Main, Atelier Markgraph (Konzept), ZORN x Jasna Fritzi Bauer (Textauswahl), bright! Studios (Video, Motion Design)
Ode an die Demokratie
Was macht Demokratie aus? Was sind Herausforderungen, wo liegen Chancen? Diese Fragen stehen im Fokus der Ode an die Demokratie, die 2023 anlässlich der Feierlichkeiten zum 175. Jahrestag der Paulskirchenverfassung in Frankfurt am Main erstmals präsentiert wurde. Zum 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution wird dieses Projekt der Partnerstadt Frankfurt für Leipzig adaptiert. Mit der Aufforderung „Wir suchen dein Gedicht“ waren Bürgerinnen und Bürger vom Künstlerinnenduo ZORN x Jasna Fritzi Bauer dazu eingeladen, ihre Gedanken zur Demokratie einzubringen. Die kuratierten Texte werden beim Lichtfest an die Fassade der Evangelisch-reformierten Kirche projiziert und durch weitere visuelle Effekte sowie Ton ergänzt. So entsteht eine multimediale Inszenierung, welche die abstrakte Natur des demokratischen Grundgedankens zu einem emotionalen, immersiven Erlebnis macht, das zum Nachdenken einlädt.
Frankfurt am Main ist seit dem 3. Oktober 1990 Partnerstadt von Leipzig.
Im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main als Partnerstadt von Leipzig wird dieses Projekt gefördert durch die Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main und Stabsstelle Stadtmarketing. Die Inszenierung entsteht in Kooperation mit Atelier Markgraph, ZORN x Jasna Fritzi Bauer und bright! Studios.
Thomas Feda, Geschäftsführer Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main
„Leipzig und Frankfurt am Main sind seit dem 3. Oktober 1990 durch einen Städtefreundschaftsvertrag eng miteinander verbunden und stehen beide fest für Demokratie und Freiheit ein. Nach dem großartigen Projekt des Leipziger Cockpit Collectives „Bei Anruf Demokratie“ im Rahmen unseres Paulskirchenfestes im Mai 2023 anlässlich des 175. Jubiläums der Deutschen Nationalversammlung freuen wir uns um so mehr, dass wir nun im Gegenzug mit der „Ode an die Demokratie“ ein in Frankfurt entstandenes Projekt für unsere Partnerstadt Leipzig weiterentwickeln und im Rahmen des Lichtfestes präsentieren dürfen.“
Projekt der Partnerstadt Brünn, JAMU Janáček-Akademie für Musik und Darstellende Kunst, Brünn
Counting sheep
Die Performance Counting sheep über die archetypischen Rollen von Schaf und Wolf zeigt einen kritischen Blick auf Welt und fragt, was sich seit der Friedlichen Revolution verändert hat. Was ist gleichgeblieben? Was wird vermisst? Der Wunsch nach Zugehörigkeit, das Streben nach Sicherheit oder sind es Unsicherheit, Manipulation und Macht? Alle Tiere sind gleich, doch manche sind gleicher. Wir sind keine Schafe!? Counting sheep ist eine Live-Performance mit Projektion und Ton, die verschiedene theatralische Mittel einsetzt, um ein sich ständig veränderndes Bild zu schaffen. Ein Video-Live-Mapping auf Darsteller mit Maske und Kostüm ergänzt das Projekt ebenso wie die Interaktion mit den Besuchern des Lichterfestes.
Brünn ist seit 1973 Partnerstadt Leipzigs.
Partnerprojekt mit Light_Art_Experience (LAX) in Kooperation mit dem Gasteig (München) und der Zitadelle von Saladin (Kairo/Ägypten)
Global Village: Die Welt, dein Dorf
Seit 2021 projiziert Light_Art_Experience (LAX) künstlerische Großprojekte auf die überdimensionale Fassade des Völkerschlachtdenkmals. Anlässlich des Lichtfests 2024 möchte LAX das Ring-Café in einem spektakulären Licht erstrahlen lassen. Die Motive, gestaltet von bildenden Kunstschaffenden (spartenübergreifend), Schülerinnen und Schülern regionaler Schulen und über Workshops beteiligte Sozialverbände, werden auf die Fassade des Ring-Cafés projiziert und senden damit eine kraftvolle Botschaft der Vielfalt und des Zusammenhalts. Begleitet wird die Lichtinstallation von Vertretenden der darstellenden Künste. Ihre Ausdrucksmittel (Sprache, Musik, Tanz) korrespondieren mit den visuellen Beiträgen und eröffnen weitere Räume zum künstlerisch-politischen Diskurs.
U. a. mit dabei: antiwarcoalition.art und YermilovCentre Kharkiv mit dem Videobeitrag „Sense of Safety. Brücken der Solidarität" sowie Paul Altmann mit der Installation #Parlamentäre.
Partnerprojekt mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig: Tianxu Liu, Merlin Rainer, Eszter Szöke und Samuel Ellinghoven)
Projektkonzeption: Juliane Jaschnow, Dieter Daniels; betreut in Zusammenarbeit mit Sven Bergelt
Unvereint/Vereint
Ausgehend von der historischen Bedeutung des Augustusplatzes (ehemals Karl-Marx-Platz) für den politischen Umbruch von 1989, dessen Folgen und der heutigen erinnerungskulturellen Nutzungen haben sich Studierende der HGB Leipzig auf eine Spurensuche begeben: Wie steht es um die öffentliche Sichtbarkeit der verschiedenen historischen Schichten des Platzes, etwa dem Standort des Karl-Marx-Reliefs zu DDR-Zeiten? Wie blicken die nach 1989 Geborenen auf Differenzen und Klischeebilder zwischen Ost und West? Wie ist es möglich, sich auch im Unvereinten zu vereinen und für gemeinsame Werte einzutreten? Die Installationen regen zum Nachdenken über 1989 und über heute offene Fragen an.
Lichtfest XXL
Im Jubiläumsjahr sind im Rahmen des Lichtfest XXL fünf Lichtprojekte über den Lichtfestabend hinaus bis zum Wochenende zu sehen – vom 10. bis zum 12. Oktober 2024. Dafür wechseln zwei Installationen (Nummer 4 und Nummer 6) den Standort. Lichtfest XXL gilt für
- Projekt 1: Where did the hero come from? von EunJin Park, Nikolaikirchhof
- Projekt 4: Stringed von Gijs van Bon, NEU: Augustusplatz
- Projekt 5: Blaues WundAR von Maix Mayer, Goerdelerring, Web-App: https://blaueswunder.maixmayer.studio/
- Projekt 6: Freiheit von Loomaland, NEU: Burgplatz
- Projekt 13: Passage von Fils de Créa, Wilhelm-Leuschner-Platz
Aktueller Hinweis (10.10.2024): Wir bitten um Verständnis, dass aufgrund der Wettersituation Lichtinstallationen kurzfristig abgeschaltet werden können. Die Installation Freiheit? kann leider erst ab 11.10.2024 auf dem Burgplatz gezeigt werden.
Alle Künstlerteams im Überblick
EunJin Park, geboren 1984 in Seoul, Korea, erwarb 2017 ihr Diplom in Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Den Bachelor in Bildender Kunst erlangte sie 2007 an der Hansung Universität in Seoul. Ihr außergewöhnliches künstlerisches Können verhalf Park zu zahlreichen Stipendien und Auszeichnungen, darunter den dritten Platz bei der Cosmolights International Projection Mapping Competition 2022 in Griechenland. Sie präsentierte ihre Arbeiten auf renommierten Festivals und Ausstellungen weltweit, vom Animafest Zagreb bis zum ZINEBI International Festival in Bilbao.
Tom Ritschel, 1967 in Jena geboren, lebt seit 12 Jahren in Leipzig. Aufgrund seines Austritts aus der FDJ 1986 und der Wehrdienstverweigerung 1988 erhielt er in der damaligen DDR keine Zulassung zum Abitur und Studium. Nach der Wiedervereinigung beschäftigte er sich im Rahmen des dann möglichen Geschichtsstudiums und anschließend als Stipendiat des Wissenschaftszentrum NRW mit DDR-Geschichte. Seit über 25 Jahren entwickelt er u. a. kunst- und partizipationsbasierte Projekte, darunter die interaktive Installation „Wi(e)derstände“ und das digitale Stadtspiel „Schnapphans" in Jena mit Felix Ruffert. Weitere Projekte reichen von künstlerischen Interventionen in Bad Langensalza zur Stadttransformation, einer Klanginstallation zum Thema Isolationshaft „Hörgang Bautzen II“ bis hin zur Klangkunst-Radiosendung „Mit dem Ohr durch die Wand“ zusammen mit Moritz v. Rappard und Frank Bretschneider, die in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur realisiert wurde.
Felix Ruffert, 1972 in Jena geboren, absolvierte sein Kunst- und Germanistikstudium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und setzte es an der Bauhaus-Universität Weimar fort. Seit 2007 ist er als freischaffender Künstler, Privatdozent und Gymnasiallehrer tätig. Ruffert realisierte beeindruckende Kunstprojekte im öffentlichen Raum, darunter „Jena leuchtet" und „Treibhaus" in Norwegen. Teilnahmen an internationalen Ausstellungen umfassen Arbeiten in Norwegen, Venedig und Japan. Sein Schaffen zeichnet sich durch vielseitige künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum aus, darunter „Abfallprodukt" in Berlin und „Transmission" im Neuen Museum Weimar.
Wie lässt sich der Raum mittels moderner Medien poetisch gestalten?
Dieser spannenden Frage geht das sechsköpfige Künstler-Kollektiv Xenorama nach und findet dabei vielfältige Ausdrucksformen an der Schnittstelle von Film, Sound, Installation und Performance.
Die Künstler mit unterschiedlichen Schaffensschwerpunkten in ihrer Arbeit, verbinden hierbei moderne Technologien mit einer feinen Sensibilität für digitale Erzählungen und atmosphärische Dramaturgie. Ihre Bühnen sind dabei das Theater und der öffentliche Raum, Architektur, Skulpturen, organische Strukturen oder sogar der menschliche Körper. Die aus Potsdam und Bremen stammenden Kreativen verfolgen immer wieder einen ortsspezifischen Ansatz, der die Geschichte eines Schauplatzes und der mit ihm verbundenen Menschen integriert. So werden Orte neu kontextualisiert, belebt und erfahrbar gemacht. Ihre Kunst ist nicht einfach Spektakel, sondern findet Echo im lokalen Diskurs, auch wenn der ein oder andere Zuschauer auf der Sinnesreise für einen Augenblick vergessen mag, wo er sich gerade befindet.
Ihre Arbeiten werden weltweit ausgestellt und haben zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen gewonnen, u.a. im Rahmen des Japan Media Art Festival, dem International Mapping Festival Girona, LUMEN Prize London, Genius Loci Projection Mapping Festival oder dem Designpreis Brandenburg.
Gijs van Bon, geboren in den Niederlanden, spezialisiert sich als freischaffender Künstler auf bewegliche und interaktive Objekte. Er besuchte die Design Academy Eindhoven und die Utrecht School for the Arts. Vertreten durch sein eigenes Studio GIJS VAN BON sowie HHproducties und Galerie Wilms, präsentiert er seine Werke auf internationalen Festivals und Ausstellungen. Zu seinen jüngsten Projekten gehören „PING" in London, „Drop of Light" in Leeds und „StraatRover" in Nantes. Seine künstlerische Präsenz erstreckt sich von Europa bis nach China und Kanada. Auch bei renommierten Veranstaltungen wie der Dutch Design Week und dem Glow Festival war er mit seiner Kunst vertreten.
Maix Mayer (geboren in Leipzig) lebt und arbeitet als Medien- und Konzeptkünstler in Leipzig. In seinen Projekten bewegt sich Maix Mayer zwischen Fotografie, Film und Installation. Dabei untersucht er unterschiedliche narrative Modelle von Fiktion und Realität. Als immer wieder neu hergestellte Matrize wird dabei das Zusammenspiel von Medien/Kunst und Architektur benutzt.
Nach seinem Diplom in bildendender Kunst an der HGB Leipzig promovierte er an der Universität Poznan im Fachbereich Medienkunst. Seine künstlerische Tätigkeit umfasst eine Vielzahl an internationalen Ausstellungen, Preisen und Stipendien.
Hinter dem Label Loomaland stecken die beiden visuellen Künstler Denis Bivour und Florian Giefer. Im Herbst 89 waren sie Teenager und haben damals in beiden Teilen Deutschlands gewohnt. Heute leben und arbeiten sie in Berlin. Seit 2018 wirken Giefer und Bivour bei verschiedenen Projekten als Künstlerteam, darunter auch für ihr vielbeachtetes „Electric Swan Ensemble“, das seit 2020 u. a. in Berlin, London, Manchester, Paris und Luzern zu sehen war. Beim Lichtfest Leipzig 2021 begeisterten sie mit der Installation 89 Stimmen. Bivour und Giefer wollen mit ihren Installationen die üblichen Sehgewohnheiten herausfordern und sind der festen Überzeugung, dass zur Technik immer auch ein bisschen Zauberei gehört, um die Menschen mit ihren Installationen mitzureißen.
Hana Hazem Arabi (*1988 in Sweida/Syrien) studiert in der Klasse für performative Künste. Instagram: hana.hazem.arabi
Li Huhn (*2001 in Hamburg) studiert in der Klasse für Installation und Raum. Instagram: ll.martine
Dayoung Jung (*1992 in Suwon/Südkorea) studiert in der Klasse für Installation und Raum. Instagram: dyjst_01
Emanuel Aeneas Megersa (*1987 in München) studiert Fotografie und Expanded Cinema. Instagram: emanuel_aeneas
Michael Schlecht (*1980 in Ulm) ist Künstler und Kurator. www.michael-schlecht.de | Instagram: maikel_bad
Cajetan Scheliga-Atef (*1991 in Kiel) studiert in der Klasse für Malerei und Grafik. Instagram: bak.c.hos
Asya Volodina (*1983 in Moskau) studiert in der Klasse für performative Künste. Instagram: asyavolodina
Sven Bergelt (*1983 in Freiberg) ist Künstler und lehrt an der HGB Leipzig. www.svenbergelt.de | Instagram: sven.bergelt
Liudmila Siewerski arbeitet mit Video und neuen Medientechnologien in den Bereichen Theater, zeitgenössische Kunst und Musik. Die Künstlerin verbindet ihr Interesse an digitaler/generativer Grafik, Videokunst, Architektur und Urbanismus, um großformatige Installationen und ortsspezifische Projektionen als Ort der Kontemplation neu erscheinen lassen. Sie hat einen MFA-Abschluss an der Kunstakademie Helsinki und der UDK Berlin.
Katia Sophia Ditzler lebt und arbeitet in Berlin und Bochum. Ihr Bildungsweg umfasst unterschiedliche Studien, darunter Creative Writing, Kulturanthropologie und Schattenpuppentheater in Leipzig sowie Studienaufenthalte in der Ukraine, Russland und Indonesien. Die Künstlerin arbeitet interdisziplinär zwischen Text, Klang, Video, Performance und digitalen Medien. Bei Kunstausstellungen in Deutschland, Großbritannien und der Schweiz stellt sie ihre künstlerische Vielseitigkeit ebenso unter Beweis wie bei Performances auf Festivals.
Der Schwerpunkt von Charlotte Bachs Kunst liegt auf der Inszenierung audiovisueller Erlebniswelten, immersiver Erfahrungen durch digitale Medienkunst, 3D-Mapping und Live-VJ-Performances. In ihren Arbeiten lässt sie die Grenzen zwischen analogen und digitalen Inhalten verschmelzen und schafft eine Brücke zwischen Natur und Technologie, Traumwelten und Realität. Seit mehr als fünf Jahren arbeitet sie für Lichtfestivals wie das Festival of Lights in Berlin, Berlin leuchtet, Genius Loci und Hannover Leuchtet, wo sie eine Bandbreite an Erfahrungen im Bereich des technischen Aufbaus und der Organisation gesammelt hat.
Marisol Jiménez ist eine Komponistin, Performerin und multidisziplinäre Künstlerin aus Guadalajara, Mexiko, die derzeit in Berlin lebt. Sie wird als „Schöpferin eines tiefen, originellen musikalischen Diskurses“ beschrieben. Ihre Arbeit drückt eine intensive Faszination für den haptischen Prozess der Klangerzeugung aus, ein Zusammenspiel des Entropischen innerhalb der strukturierten musikalischen Mechanismen, indem sie das Urzeitliche mit dem Technologischen kollidieren lässt, um kraftvolle sinnliche und viszerale Energien zu suchen. Sie schloss 2011 ein Doktoratsstudium in Komposition an der Stanford University und 2005 einen Master of Arts-Abschluss am Mills College in Oakland, Kalifornien, ab.
Anke Heelemann (1979) arbeitet seit 2006 unter dem Label FOTOTHEK mit Privatfotografien. Ihre künstlerische Praxis umfasst interaktiv-performative Formate, bei denen sie Medien wie Installation, Fotografie, Theater, Sprache und Kommunikation einsetzt. Im Zentrum ihrer Auseinandersetzung stehen Partizipation und Teilhabe. Ein umfassendes Künstlerarchiv mit anonymen Privatfotografien, ist dabei thematischer und materieller Ausgangspunkt ihrer vielfältigen Arbeiten. Die Neukontextualisierung des Materials ermöglicht neue Lesarten und lädt dazu ein, Bilder außerhalb traditioneller Kunsträume auf unerwartete Weisen zu verwenden. Diese permanente Umwertung und Verfremdung schafft eine Reflexion über die Konstruktion von Identität in Fotografien sowie über individuelle und kollektive Erinnerung.
Seit mehreren Jahren arbeitet der Gestalter Christian Scheibe (1978) im Bereich der Licht- und Medienkunst. Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit sind ortsspezifische, thematische Lichtinstallationen im öffentlichen Raum. Im Spannungsfeld zwischen der sichtbaren, urbanen Welt und seinen unsichtbaren, verborgenen Geschichten bewegen sich seine Versuchsanordnungen. Die Auseinandersetzung zwischen Gegenständlichem und Gegenstandslosem sind Teil seiner dynamischen Lichtarchitektur. Der umgebene Raum, als Projektionsfläche und Resonanzkörper, verbindet sich mit seinen Arbeiten und eröffnet dem Betrachter neue Blickwinkel.
Anke Stiller, geboren 1980 in Rudolstadt, studierte Theaterwissenschaft, Philosophie und Musikwissenschaft an der Universität Leipzig und legte ihr Diplom in Freier Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar ab. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit lehrte sie an der Bauhaus-Universität Weimar erst als Künstlerische Mitarbeiterin und später, im Jahr 2016/2017, als Gastprofessorin für Experimentelle Fotografie. Ihre medienübergreifenden Arbeiten und Performances wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie Veröffentlichungen präsentiert. Sie erhielt renommierte Stipendien und Preise, darunter den Reclaim-Award in Köln und Stipendien der Kulturstiftung Thüringen.
Der niederländische Lichtkünstler und Designer dr. ir. Philip Roland Ross vereint Kunst mit Wissenschaft: Geboren 1978 in Deurne, entdeckte er früh seine Passion für Design und promovierte nach seinem Master of Science in Produktdesign im Fach Industriedesign. In seiner Kunst kombiniert Ross technisches Know-how mit sozialen und ästhetischen Aspekten. Seine international ausgezeichneten Arbeiten werden weltweit in Ausstellungen gezeigt. Neben seiner Tätigkeit als Inhaber von Studio Philip Ross war er Design Director bei Aesthetic Interactions B.V. und Assistenzprofessor an der TU Eindhoven.
AlexP – das sind Alex Prooper (1963, Niederlande) und Simone van Dam (1973, Niederlande). Alex ist studierter Physiker, landete aber vor über 35 Jahren in der Softwarebranche und arbeitet seitdem als digitaler Medienkünstler. Er begann als Designer und Entwickler für Software und Betriebssysteme. Später konzentrierte er sich mehr und mehr darauf, mit seiner selbst entwickelten Software Kunst zu machen, und arbeitet nun seit über zehn Jahren als Vollzeitkünstler. Simone hat an der Academy of Visual Arts in Amsterdam studiert und arbeitet seit fünfzehn Jahren mit Alex zusammen. AlexP zeigen ihre Werke auf Festivals, Kunstausstellungen, in Galerien und Museen. Die Künstler haben Arbeiten für verschiedene Unternehmen wie Shell, Unilever und KPN angefertigt. In den letzten Jahren wurden ihre Projekte unter anderem bei der Light City Baltimore (USA), dem Amsterdam Light Festival, dem Amsterdam Dance Event, City of Light (Jyväskylä, Finnland), Essen Light Festival (Deutschland), Prisma ART LIGHT TECH (Aveiro, Portugal) und im Kröller-Müller Museum (NL) gezeigt. Die Kunst von AlexP ist immer technisch, basiert aber oft auf Naturphänomenen oder ist von diesen abgeleitet. Die beiden Künstler untersuchen Systeme sowie die Muster und Verhaltensweisen, die sich aus diesen Systemen ergeben. Oft beziehen sie den Betrachter in das System des Kunstwerks mit ein, wodurch es interaktiv wird.
Fils de Créa ist ein französisches Kollektiv von Künstlern, Handwerkern und Technikern, das sich zum Ziel gesetzt hat, jedes künstlerische und kulturelle Projekt auf kreative, soziale und verantwortungsvolle Weise zu verwirklichen. Mit sieben festen Mitgliedern, die sich gegenseitig ergänzen, arbeitet das Kollektiv sowohl auf kreativer als auch auf technischer Ebene in Synergie. So können die gewagtesten und vielseitigsten Projekte erdacht, verwaltet und verwirklicht werden. Wie der Name schon sagt, ist Fils de Créa (Söhne des Designs/Kreation) ein Labor für künstlerisches Schaffen. Es beschäftigt sich intensiv mit den Problemen der heutigen Welt und insbesondere mit der Umwelt, die die Grundlage für seine gesamte Arbeit bildet. Fils de Créa nutzt den urbanen Raum, um mit unerwarteten Mitteln Schönheit und Poesie zu erzeugen und unsere Intelligenz in einer überschäumenden Kreativität herauszufordern, die immer relevant und elegant ist. Für dieses Projekt arbeiten Adrien Bertrand, Designer, Illustrator und Bühnenbildner, Marion Chauvin, Designerin, bildende Künstlerin und Bühnenbildnerin, Richard Fontaine, Lichttechniker und Programmierer, und Jérémie Furno, Klangkomponist, erneut zusammen und kombinieren ihre Fähigkeiten und ihr Know-how, um ein innovatives, wirkungsvolles und bedeutungsvolles Projekt vorzuschlagen.
„Im Gedenken an Jean-Philippe Corlin, unseren Kollegen und Freund, der viel zu schnell von uns gegangen ist.“
Johanna Ralser arbeitet transdisziplinär in den Bereichen der Darstellenden Künste und der künstlerisch-kuratorischen Praxis. Ralser ist als wissenschaftliche:r Mitarbeitende:r im Fachbereich Kulturen des Kuratorischen an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig tätig und ist Gründungsmitglied von SPACE TRANSFORMER e. V. Zudem designt Ralser Bühnen- und Kostümbilder für diverse Theater- und Opernproduktionen. Bestimmt von einer queer-feministischen und anti-diskriminierenden Perspektive gilt Ralsers Interesse experimentellen Kulturformaten, die nach einer solidarische Wirksamkeit fragen.
Judith Selenko ist als Video- und Projektionskünstlerin für zahlreiche Opern- und Musiktheaterproduktionen, Festivals, Konzerte und Installationen tätig. Neue Medien und digitale Szenografie, sowie die Verknüpfung von Kunst und Technik spielen in ihrer Arbeit stets eine bedeutende Rolle.
Engagements führten sie beispielsweise an die Staatsoper Berlin, ans Mariinskytheater St. Petersburg, die Bregenzer Festspiele und zu den Osterfestspielen Baden-Baden. Im Bereich der zeitgenössischen Musik wurden ihre Arbeiten beim steirischen Herbst und dem Ö1 Musikprotokoll gezeigt. Zudem kooperierte Judith Selenko immer wieder als Videokünstlerin mit dem Experimentalstudio Freiburg, mit welchem sie u. a. die Produktion „ODE“ bei den Schlosslichtspielen Karlsruhe und dem ZKM realisierte.
Ewa Meister arbeitet im kuratorischen Feld, ihr Fokus liegt dabei auf transkulturellen und transdisziplinären Projekten. Von einer theoretischen Vertiefung in die Kunstgeschichte und Curatorial Studies in Venedig, Leuven und Leipzig, führt ihr Weg zur praktischen Erkundung der Potenziale von Begegnungen mit Kunst und Kultur. Nachdem sie die kuratorische Leitung der Produzierendengalerie intershop innehatte, führte ihr Weg nach Chemnitz zur Projektkoordination des Klubs Solitaer e.V. Nebenher arbeitet sie freischaffend und projektbasiert, vorrangig im Kontext ihres co-gegründeten Vereins SPACE TRANSFORMER e. V.
Christina Werner, geboren im schweizerischen Baar, lebt und arbeitet in Wien. Ihr Studium der Fotografie und Medienkunst absolvierte sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Ihre Werke wurden international in renommierten Institutionen und Museen ausgestellt, darunter in den Deichtorhallen Hamburg, dem Goethe-Institut in Los Angeles und der National Gallery - Fair Trade Palace in Prag. Derzeit ist ihre Arbeit „Rhythm is a dancer“ im Bauhaus Museum Dessau zu sehen. In ihren Arbeiten beschäftigt sich Werner mit den Themen Nationalismus, Erinnerungskultur und Identitätsbildung im Kontext gesellschaftspolitischer Fragestellungen.
Yvon Chabrowski, geboren in Ost-Berlin, lebt und arbeitet in Berlin und Leipzig. Chabrowski studierte Fotografie und Freie Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und an der École nationale supérieur des beaux-arts Lyon. Internationale Anerkennung erlangte die bildende Künstler_in durch die Teilnahme an renommierten Ausstellungen wie im Museum Arnhem, Kunstmuseum Liechtenstein und der Odessa Biennale. Aktuell ist ihre Video-Skulptur TERRITORY im Kunstpalast Düsseldorf zu sehen. In ihren Werken löst Chabrowski mediale Bildformeln aus ihrem Kontext, nutzt performative Strategien und schafft raumgreifende Video-Skulpturen, die Perspektiven und Narrative erfahrbar machen.
Organisation und Mitwirkende
Plateforme: Die Plattform für deutsch-französische Kunst (Plateforme) ist ein seit 2007 bestehender unabhängiger Verein mit Sitz in Lyon. Das Ziel der Plateforme ist es, Verbindungen zwischen jungen Künstler:innen aus Frankreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern zu knüpfen.
Lichtdesign
Benjamin Nesme & Marc Sicard (Luminariste)
Die Begegnung von Marc Sicard (Illustrator und Designer) und Benjamin Nesme (Lichtdesigner) entstand aus dem Wunsch heraus, Geschichten für den öffentlichen Raum zu erzählen. Sie lassen sich von Orten und Ereignissen inspirieren, um ein überbordendes und phantasmagorisches Universum zu entfalten.
in Kooperation mit
Lycée Branly, Lyon
Lycée La Martinière, Lyon
Tanz Zentrale Leipzig
MOVEO, Barcelona
Centre de Formation Danse Désoblique, Lyon
Cie Corps Au Bord, Lyon
ENSATT, Lyon
Choreografie
Natacha Paquignon, (Cie Corps Au Bord)
Als Tänzerin und Choreografin des Vereins Corps au Bord (CAB)/Compagnie in Lyon setzt Natacha Paquignon künstlerische Projekte in Grenzzonen um: zwischen den Disziplinen, zwischen Kunst, Territorium und Bevölkerung, zwischen Tanz und digitalen Technologien, aber auch zwischen Profis und Laien. Sie lässt Erfahrungen aus dem Judo, der Musik, dem Tanz, der englischen Sprache, der universitären Forschung, dem Qigong und der Traditionellen Chinesischen Medizin in ihre Arbeit einfließen. Dieser eklektische Hintergrund inspiriert sie dazu, eine Forschung über den Begriff der Grenze, des „Dazwischen“. Die meisten ihrer Kreationen sind evolutive Projekte zwischen darstellendem Spiel und Installation, die sich je nach Ort und den Menschen, die ihn bewohnen, verfeinern und verändern. Sie ist für das Tanzprogramm der Bühne Toï Toï Le Zinc in Villeurbanne verantwortlich.
in Kooperation mit
Lycée Branly, Lyon
Lycée La Martinière, Lyon
Tanz Zentrale Leipzig
MOVEO, Barcelona
Centre de Formation Danse Désoblique, Lyon
Cie Corps Au Bord, Lyon
ENSATT, Lyon
Harald Kirschner, geboren 1944 in Reichenberg (heute Liberec, Tschechien), wuchs in Altentreptow, Mecklenburg-Vorpommern, auf. Von 1968 bis 1973 studierte er Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und war von 1973 bis 1981 Aspirant und Hochschullehrer, seit 1981 arbeitet er freischaffend in Leipzig mit dem Arbeitsschwerpunkt sozialdokumentarische Fotografie und Reportage.
Der Kurator Bernd Karwen begann im Jahr 1999 nach seinem Studium in Leipzig und Warschau im Polnischen Institut Leipzig zu arbeiten. Dort befasst er sich mit den Themenbereichen Literatur, Geschichte und Politik und weiteren Kulturprojekten. Ehrenamtlich engagiert er sich im Verein Städtepartnerschaft Leipzig-Krakau e. V.
Partnerstadt Krakau: Bürgerstolz trifft Königswürde
Krakau (polnisch Kraków) ist eine reizvoll-moderne und zugleich altehrwürdig-traditionsbewusste europäische Metropole, war lange Hauptstadt Polens und ist bis heute ein pulsierendes kulturelles Zentrum Europas.
Im September 1973 wurde ein Partnerschaftsvertrag zwischen Leipzig und Krakau unterzeichnet, der 1995 unter den neuen politischen Bedingungen erneuert wurde.
Bereits 1969 eröffnete in Leipzig ein Polnisches Informations- und Kulturzentrum, das heute als Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig seinen Sitz am Markt hat. Leipzig verfügt über ein dichtes Netz an Partnern – Institutionen und Bürgervereine –, die im deutsch-polnischen Kontext tätig sind. Gegenwärtig liegt der Fokus der Zusammenarbeit mit Krakau in den Bereichen Kultur und Soziales. 2023 feierten Leipzig und Krakau 50 Jahre Städtepartnerschaft.
Im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main als Partnerstadt von Leipzig wird dieses Projekt gefördert durch die Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main und Stabsstelle Stadtmarketing. Die Inszenierung entsteht in Kooperation mit Atelier Markgraph, ZORN x Jasna Fritzi Bauer und bright! Studios. Frankfurt am Main ist seit dem 3. Oktober 1990 Partnerstadt von Leipzig.
Atelier Markgraph ist ein unabhängiges und inhabergeführtes Atelier für Marken- und Themenerlebnisse mit Sitz in Frankfurt am Main. Das Unternehmen konzipiert, gestaltet, plant und realisiert Spatial Experiences und begleitet seine internationalen Auftraggeberinnen und Aufftraggeber aus dem Spannungsfeld von Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft bei der Schaffung immersiver Erlebnisse.
ZORN x Jasna Fritzi Bauer: Katharina Zorn and Jasna Fritzi Bauer arbeiten seit 2018 als Künstlerinnenduo und Schriftstellerinnen. Seit 2019 erforschen die beiden neben dem lyrischen Schreiben grenzüberschreitende Disziplinen im Multimedia-Bereich. Neben haptischen Installationen auch Audio- und Videoinstallationen. 2020 gründeten sie den gemeinnützigen Verein HEUTESCHREIBEICH e. V. (nun ZORN x Jasna Fritzi Bauer) mit dem Ziel, kreatives und lyrisches Schreiben unter anderem in Schulen zu fördern.
bright! Studios: bright! ist ein Studio für Visual Design und Medientechnik in der Nähe von Frankfurt, das sich auf die Gestaltung von Veranstaltungen, Shows, Rundfunkproduktionen und Messen spezialisiert hat. bright! ist einer der führenden Dienstleister in Europa für die Entwicklung von Augmented-Reality-Formaten und interaktiven digitalen Markenerlebnissen.
JAMU Janáček-Akademie für Musik und Darstellende Kunst, Brünn
Die Janáček-Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Brünn ist eine Hochschule für Musik und Theater. Die JAMU ist eine von zwei Hochschulen für Musik und Theater in Tschechien. Sie wurde nach dem Komponisten Leoš Janáček benannt und 1947 gegründet. Janáček (1854-1928) verbrachte den größten Teil seiner Schaffensperiode in Brünn.
Der Studiengang für Lichtdesign ist der jüngste an der Theaterfakultät der Janáček-Akademie für Musik und darstellende Kunst Brünn (JAMU) und der einzige dieser Spezialisierung in Tschechien überhaupt. Innerhalb der Hochschule besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen für Audiovision und Bühnenbild. Den Studiengang für Lichtdesign gibt es seit 2013.
Pavla Beranová
Pavla Beranová leitet den Masterstudiengang Lighting Design an der JAMU Brünn gemeinsam mit Vladimír Burian und Dita Dvoráková.
Partnerstadt Brünn
Leipzig und Brünn pflegen eine dynamische Städtepartnerschaft, die seit der Erneuerung des Partnerschaftsvertrages im Jahr 1999 von starker Verbundenheit und intensivem Austausch geprägt ist. Besonders bemerkenswert an dieser Verbindung sind die vielen Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Städten und die kontinuierliche Vertiefung ihrer Beziehungen. Seit Beginn der Städtepartnerschaft im Jahr 1973 zeigt sich das aktive Miteinander durch regelmäßige Besuche von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltungen, durch Bürgerkontakte sowie durch einen intensiven Austausch in den Bereichen Kultur, Soziales und Sport.
www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/partnerstaedte/bruenn
Die Light_Art_Experience (LAX) ist ein künstlerisches Großprojekt, das sich seit 2021 am Völkerschlachtdenkmal zu Leipzig etabliert und mit seiner einzigartigen Performance der Großbildprojektion auf die überdimensionale Fassade des Denkmals ein Alleinstellungsmerkmal in der bundesdeutschen Kulturszene innehat. Dabei stehen die künstlerischen Interpretationen (zivil-)gesellschaftlicher Themen im kreativen Fokus der Kunstschaffenden. Die LAX versteht sich dabei explizit nicht als kommerzielles Event, sondern als Angebot engagierter Macher aus der gesellschaftlichen Mitte, den Themen der Zeit mit den Mitteln der Kunst Raum und Sichtbarkeit zu verleihen und zum gemeinsamen Diskurs einzuladen. Dabei kommt dem Standort Leipzig/Sachsen im Osten Deutschlands eine besondere Bedeutung und Dringlichkeit zu: Die zunehmenden Verlustängste vieler Menschen und das diffuse Gefühl des „Abgehängt-seins” in Kombination mit den um uns herum existierenden Polykrisen, schüren antidemokratische Ressentiments und schwächen den Pluralismus und das offene, tolerante Miteinander der vielen. Dieser Bedrohung stellt sich die Gruppe couragiert und engagiert entgegen: Mit einem Hauptaugenmerk auf gemeinschaftliche Teilhabe sind alle Interessierten eingeladen, die Light_Art_Experience mit ihren Arbeiten und ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement zu unterstützen. Dazu entwickelt die LAX Kooperationen mit soziokulturellen Gruppen, Vereinen und Verbänden unterschiedlichster Milieus und bietet ihnen eine Plattform zur demokratischen Äußerung und programmatischen Auseinandersetzung.
Nach dem großen Erfolg der Veranstaltungen 2021 und 2022 und der damit verbundenen Beachtung auch internationaler Kulturinstitutionen wagten die Künstlerinnen und Künstler den Schritt heraus aus der Regionalität und strebten federführend unter dem Motto: „Global Village: Die Welt, dein Dorf” erstmalig eine internationale Vernetzung an. Mit dem Gasteig (München) und der Zitadelle von Saladin (Kairo/Ägypten) haben sich der LAX bereits erste überregionale Kulturstätten angeschlossen. Weitere Standorte sind eingeladen und können sich einreihen. Dabei stehen die Begriffe „Friedliche Koexistenz“, „gemeinschaftlicher Zusammenhalt“ und „solidarisches Miteinander“ im Fokus des künstlerischen und integrativen Konzeptes.
U. a. mit dabei: antiwarcoalition.art und YermilovCentre Kharkiv sowie Paul Altmann.
Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig
Die Hochschule für Grafik und Buchkunst / Academy of Fine Arts Leipzig in Leipzig ist mit ihrer Gründung 1764 eine der ältesten staatlichen Kunsthochschulen in Deutschland. Circa 600 Studenten studieren derzeit in den vier Studiengängen Malerei/Grafik, Buchkunst/Grafik-Design, Fotografie und Medienkunst.
Tianxu Liu (*1992 in Tianjin/China) studiert in der Klasse für Installation und Raum. Instagram: tianxu_liu
Merlin Rainer (*2000 in Potsdam) studiert Malerei. www.merlinrainer.de/Instagram: merlinrainer
Eszter Szöke (*1996 in Wachtendonk) studiert in der Klasse für Installation und Raum. www.eszterszoke.com/Instagram: eszter___szoke
Samuel Ellinghoven (*1997 in München) studiert in der Klasse für Installation und Raum. www.sellinghoven.com/Instagram: sellinghoven
Juliane Jaschnow (*1989 in Karl-Marx-Stadt) ist Filmemacherin und Künstlerin und lehrt an der HGB Leipzig. www.julianejaschnow.de
Dieter Daniels (*1957 in Bonn) ist Kunsthistoriker und Medientheoretiker, Professor für Kunstgeschichte und Medientheorie an der HGB Leipzig (1993-2024). www.dieterdaniels.de/Instagram: dtrdnls