Lichtfest Leipzig 2022: Workshops
Lokale Partner und Workshops
Wie bereits im vergangenen Jahr haben die Künstlerteams jeweils lokale Kooperationspartner aus der Stadtgesellschaft, mit denen sie ihre Lichtinstallation entwickelten und umsetzen. Im Sommer gab es zu allen Lichtprojekten intensive mehrtätige Workshops, die Inhalte und Schwerpunkte definierten. Die dabei entstandenen Videos zeigen diesen kreativen Prozess und werden auch am Abend des Lichtfestes auf dem Marktplatz und Nikolaikirchhof gezeigt. Bildergalerien ergänzen die Dokumentation.
Workshop „wir sehen uns frei“ (Augustusplatz)
Das Tandem Robert Sochacki und Wera Morawiec bindet für das Projekt „wir sehen uns frei“ mehrere Künstler und Kulturschaffende aus Leipzig ein: Marek Brandt und Pina Rücker (triPhaze) komponierten direkt für diese Installation, Marc-André Weibezahn hat die interaktive App „Augen auf!” entwickelt. Das Stadtgeschichtliche Museum, das Zeitgeschichtliche Forum, das Polnische Institut und das Stadtarchiv unterstützten die Bild- und Audiorecherchen, die Studentinnen Minou Becker, Paula Bültemann und Lisa-Marie Klee kuratieren die O-Töne für die Soundduschen. Beim Workshop Ende Juni fand ein intensiver Austausch statt und alle Fäden des mehrteiligen Projektes „wir sehen uns frei“ wurden zusammengeführt.
„Es sind viele Menschen, die an dem Projekt mitwirken. Darüber sind wir sehr glücklich. Wir arbeiten alle eng zusammen, stehen in Beziehungen zueinander – korrespondierend zum Grundgedanken des Projekts, dass Gemeinschaften der Kern jeder Gesellschaft sind. Die Installation zeigt dadurch nicht eine einzelne Perspektive, sondern baut auf dem Zusammenwirken aller Beteiligten auf,“ so die polnischen Künstler.
Kooperationspartner
Marc-André Weibezahn: https://weibezahn.com/
Polnisches Institut Berlin, Filiale Leipzig: https://instytutpolski.pl/leipzig/
Stadtarchiv Leipzig: https://stadtarchiv.leipzig.de/
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig: https://www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de/
triPhaze (Marek Brandt und Pina Rücker): https://soundcloud.com/marek-brandt-triphaze
Zeitgeschichtliches Forum Leipzig: https://www.hdg.de/zeitgeschichtliches-forum
Workshop „Das ICH und das WIR“ (Burgplatz)
Im Juni fand ein mehrtägiger Workshop zum Projekt „Das ICH und das WIR“ statt, in dem Künstlerin Betty Mü gemeinsam mit Leipziger Studierenden u.a. diesen Fragestellungen nachging: Vor welchen Aufgaben stehen unsere Gesellschaften heute? Bedeutet Deglobalisierung Risiko oder Chance? Wie steht es um das Verhältnis zwischen dem Ich und dem Wir? Warum engagiert man sich als Einzelner oft eher nicht? Hat man als Angst aus der Menge hervorzutreten? Was kann man dagegen tun? Was verbindet unsere Gesellschaft heute noch? Die Ergebnisse des Workshops gingen in die Gesamtkonzeption ein und sind als Audiostatements im Kaleidoskop zu hören.
„Mir war es sehr wichtig, junge Leute an Bord zu holen. Im Zentrum des Projektes steht auch das „Wir“ von „Wir sind das Volk“, der wohl bekanntesten Parole aus dem Herbst ’89: WIR können verändern. WIR sind die Hoffnung. WIR sind die Zukunft. Jeder einzelne von uns. Bei dieser Installation geht es um den Einzelnen und die Masse. Um das Ich und das Wir. Um das Zweifeln des Individuums und die Kraft der Menge. Was kann ICH denn tun? Was kann ich als Einzelner unter 7,9 Milliarden Menschen schon bewirken? Wie schwer ist es jetzt, ein Hoffnungslicht zu entzünden und bei sich selber anzufangen mit der Veränderung?“ Betty Mü
Kooperationspartner
Thomas Süßmair: http://akkordarbeit.com/
Leipziger Studierende
Workshop "Demokratie braucht Farbe – Sprüh mit!" (Richard-Wagner-Platz)
Im HEIZHAUS in Grünau, Heimstatt des Vereins Urban Souls, fand im Sommer ein interaktiver Workshop mit Jugendlichen statt. „Teilhabe ermöglichen“ – der Leitgedanke, der das Kunstprojekt am Richard-Wagner-Platz inspiriert, ist auch beim lokalen Partner fest verankert: Urban Souls e.V., gegründet vor 20 Jahren, ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Förderung der Jugendhilfe, Kultur, Sport, Musik, Kunst und Altenhilfe widmet. Ein Team aus 24 Hauptamtlichen, mehr als 80 Honorarkräften und vielen Ehrenamtlichen stellt vielfältige Angebote für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Seniorinnen und Senioren auf die Beine. Zunächst mit Schwerpunkt Skaterszene gestartet, erweiterte sich das Spektrum bald Richtung Tanz, Musik und Graffiti. 2009 öffnete das HEIZHAUS, weitaus mehr als „nur“ eine Skatehalle, sondern ein Raum mit Angeboten für die ganze Familie und alle Generationen. Mittlerweile nehmen jährlich mehr als 50.000 Menschen die Projekte des HEIZHAUS‘ wahr. Ein Teil des interaktiven Workshops in Grünau fand in den Räumen des offenen Freizeittreffs „Völkerfreundschaft“, der „Völle“, statt. Dort konnten die Jugendlichen sowohl ganz klassisch mit Spraydosen als auch digital mit Controller Graffiti sprühen. Das Stadtarchiv Leipzig unterstützt das Projekt mit historischem Bildmaterial.
„Etwas an eine Wand zu schreiben oder zu zeichnen, bedeutet, seine Ideen in den öffentlichen Raum zu bringen in dem Wissen und der Hoffnung, die anderen werden es sehen. Es ist eine besondere Art, sich auszudrücken, gehört zu werden, ohne laut zu sein. Graffiti sorgen für den Austausch von Gedanken. Graffiti bringen Ideen auf die Straße.“ Cart‘1, Streetartist
Kooperationspartner
Urban Souls e.V. / Heizhaus: www.heizhaus-leipzig.de
Offener Treff „Völkerfreundschaft“: www.leipzig.de/voelkerfreundschaft
Stadtarchiv Leipzig: https://stadtarchiv.leipzig.de/