Vorboten des Lichtfest Leipzig: Jonathan Richer plant Installation am Neuen Rathaus/Delegation aus Lyon macht sich vor Ort ein Bild
In Vorbereitung auf das Lichtfest Leipzig am 9. Oktober ist derzeit eine Delegation aus der französischen Partnerstadt Lyon zu Gast. Heute Morgen trafen sich Jean-Francois Zurawik (Direktor des "Fête des Lumières" in Lyon) und der Künstler Jonathan Richer mit Marit Schulz (Leiterin Lichtfest Leipzig) und Jürgen Meier (künstlerischer Leiter Lichtfest Leipzig) vor dem Neuen Rathaus. An der Fassade über dem Haupteingang wird der Lyoner Kulturbeitrag zur Erinnerung an die Ereignisse im Herbst '89 zu sehen sein.
Die Lichtfest-Station "Wahlraum" trägt den Arbeitstitel "Von der Wahlfälschung zur freien Wahl". Mittels Videoinstallation wird Lichtkünstler Jonathan Richer das Thema am 9. Oktober interpretieren. "Für uns ist das momentan eine wichtige Reflexionsphase. Wir haben uns mit der Geschichte und der besonderen Rolle Leipzigs beschäftigt und historische Dokumente recherchiert, die wir in unsere Installation aufnehmen könnten. Unsere Konzeption für das Lichtfest Leipzig wird Geschichte mit Information und Unterhaltung verbinden", erklärt Richer. "Unser Besuch in Leipzig ist überaus wichtig, um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen und konkrete Fragen zu klären: Wie ist die Fassade beschaffen? Welche technischen Besonderheiten gibt es? Aus welchem Blickwinkel sehen die Besucher die Installation? Welche Lichtfest-Stationen liegen vor und hinter uns?"
Jean-Francois Zurawik ergänzt: "Das Thema des Lichtfest Leipzig ist politisch und anspruchsvoll - wir
wollen keine Fehler machen. Aus diesem Grund haben wir uns auch für Jonathan Richer als ausführenden
Künstler entschieden. Seine letzten beiden Beiträge für Lyon und Dubai kamen ausgesprochen gut an."
Zurawik, der bereits 2009 beim Lichtfest Leipzig mit einer Installation von Sébastien Lefèvre dabei war, freut sich auf den 9. Oktober. "Das Lichtfest Leipzig anlässlich 20 Jahre Friedliche Revolution hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In diesem Jahr fühle ich mich mit den Bürgern und der Stadt noch vertrauter - das schafft für den Beitrag optimale Voraussetzungen." Gemeinsam mit Vertretern der Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH, finden noch bis morgen verschiedene Arbeitsgespräche statt, um das Projekt abzustimmen und in die Gesamtinszenierung einzubinden.
Zum Lichtfest Leipzig 2014
Am 9. Oktober 1989 legte Leipzig den Grundstein für die deutsche Einheit. An diesem Tag fand die entscheidende Großdemonstration gegen das damalige DDR-Regime statt - 70.000 Menschen stellten die Weichen für weitreichende Veränderungen. Mit den Rufen "Wir sind das Volk" und "Keine Gewalt" sammelten sie sich zum gewaltlosen Marsch über den Leipziger Innenstadtring.
Am 9. Oktober 2014 jähren sich diese Ereignisse zum 25. Mal. Den Dreh- und Angelpunkt der Feierlichkeiten bilden das Friedensgebet in der Nikolaikirche und das Lichtfest Leipzig, das sich über den gesamten Innenstadtring, entlang des historischen Demonstrationsweges von 1989, erstreckt.
Internationale Künstler schaffen mittels Licht, Audio, Video, Performance und Musik wechselnde Blickwinkel und stellen aktuelle Bezüge her. Plätze entlang der Wegstrecke erhalten thematische Akzente, die mit der historischen Entwicklung einhergehen. Ein Vierteljahrhundert nach der Friedlichen Revolution ist der Freiheitsgedanke für Hunderttausende Teilnehmer wieder erlebbar, unter ihnen auch der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck sowie die Staatspräsidenten von Polen und Ungarn sowie die tschechischen und slowakischen Präsidenten.
An dem anschließenden langen Leipziger Themenwochenende beschäftigen sich zahlreiche Kultureinrichtungen mit dem Herbst 1989. Die authentischen Orte der Friedlichen Revolution werden Teil eines Panoramas, das das Lichtfest Leipzig als kulturdynamischer Parcours begleitet.
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- v. l.: Jürgen Meier (künstlerischer Leiter Lichtfest Leipzig), Künstler Jonathan Richer und Jean-Francois Zurawik (Direktor des "Fête des Lumières" in Lyon). Foto: Westend PR, Rembarz (288,6 KiB)
- Künstler Jonathan Richer (l.) und Jean-Francois Zurawik (Direktor des "Fête des Lumières" in Lyon). Foto: Westend PR, Rembarz (361,7 KiB)