Viertelrausch-Interviewreihe: Das Leben als Berg- und Talfahrt
„Mein Leben war eine Berg- und Talfahrt, woraus ich allerdings viel gelernt habe und aus jeder Talfahrt gestärkt hervorgegangen bin.“
Mit diesen Worten beschreibt Christina (Pseudonym) ihr Leben. Sie ist eine der sechs Frauen, die das Online-Magazin Viertelrausch im Rahmen des Lichtfests 2018 interviewte.
Christina erzählte u.a. was Freiheit zur Zeit der Wende für sie bedeutete: „Freiheit bedeutete für mich, frei, ohne Doktrinen zu leben. Musik, die ich wollte, zu hören, mich zu kleiden, wie ich das wollte, eben frei zu sein.“
Genau diese Freiheiten hatte sie in ihrer Jugend nicht. Mit 15 Jahren kam sie in eine der sogenannten Tripperburgen. Aufgrund von angeblichen Geschlechtskrankheiten wurden zu DDR-Zeiten bis zur Wende jährlich etwa 3000 Mädchen und Frauen in diese geschlossenen Anstalten zwangseingewiesen, um sie zu „disziplinieren“. Krank waren hier laut Christina allerdings die Wenigsten...
Im Interview teilte Christina ihre Erfahrungen von dieser Zeit, vor allem, „damit die betroffenen Frauen sich angesprochen fühlen und sich vielleicht melden. Sie können gern anrufen und ich vermittle ihnen die Anwältin, damit diese Frauen endlich zu ihrem Recht kommen oder einfach darüber reden, denn das reinigt die Seele.“
Was der Mauerfall für sie bedeutete, was ihr heute Stabilität und Halt gibt und was sie Jugendlichen mit auf den Weg geben möchte, erfahren Sie im ausführlichen Interview auf dem Viertelrauschblog.
Ab sofort werden in Leipzig und Region insgesamt 43.000 Postkarten mit Tonspuren verteilt, die auf die Interview-Reihe aufmerksam machen. Auf den Postkarten befinden sich Codes in Form von Tonspuren, die von der App PhonoPaper eingelesen werden können und Statements von Zeitzeuginnen des Herbstes ’89 und Mitwirkenden des Lichtfestes zum Anhören wiedergeben.