Viertelrausch-Interviewreihe: Das Land brauchte eine Veränderung
„Wie gut es war, dass so viele Menschen plötzlich ihre Angst überwunden und für gemeinsame Werte in Bezug auf Menschenrechte, Meinungs- und Reisefreiheit eingestanden haben“ blickt Gisela auf den Herbst 89 zurück. Die 74-Jährige stammt aus Naumburg, lebt aber seit den 1960er Jahren in Leipzig.
Zur Wendezeit war sie mit drei Kindern halbtags berufstätig, seit den 80er Jahren in einer kirchlichen Umweltgruppe engagiert. So war sie hautnah an den Entwicklungen dran - und gestaltete sie maßgeblich mit.
Im Interview mit Viertelrausch erzählt sie als eine von sechs Frauen von ihren Erlebnissen rund um die Friedliche Revolution:
„Ich war mir mit vielen Mitstreitern einig, dass das Land eine Veränderung brauchte. Wir wollten endlich demokratische Verhältnisse. Wir wollten, dass die propagierte Mitbestimmung des Volkes Realität wird. Wir wollten Eintreten für Presse- und Meinungsfreiheit. Wir hatten aber auch große Angst vor reiner chinesischen Lösung. … Der 9. Oktober war wirklich ein Knackpunkt. … Die Stadt war voller Polizisten. Die Spannung und Angst war spürbar, aber gleichzeitig machte es Mut so viele Menschen zu treffen.“
Wie Gisela den 9. Oktober 1989 erlebte, was sich für sie persönlich durch die Wende verändert hat, wie sie heute aktiv am Geschehen teilnimmt und was sie der jungen Generation mit auf den Weg geben möchte – das und noch mehr lesen Sie auf dem Viertelrausch-Blog.
In Leipzig und Region werden insgesamt 43.000 Postkarten mit Tonspuren verteilt, die auf die Interview-Reihe aufmerksam machen. Auf den Postkarten befinden sich Codes in Form von Tonspuren, die von der App PhonoPaper eingelesen werden können und Statements von Zeitzeuginnen des Herbstes ’89 und Mitwirkenden des Lichtfestes zum Anhören wiedergeben.