Skizzen des Architekten Theo Deutinger fließen in Videoperformance zum Lichtfest Leipzig 2016 ein

Skizzen des Architekten Theo Deutinger fließen in die Videoperformance beim Lichtfest ein. Foto: Walls & Fences, Theo Deutinger/Stefanos Filippas, 2015

Die Geschichte der Friedlichen Revolution ist untrennbar mit dem Überwinden von Grenzen verbunden. Zum einen war es der Mut der Bürger, die ideellen Grenzen des ehemaligen DDR-Regimes zu hinterfragen und im Angesicht der bewaffneten Sicherheitskräfte für Frieden und Freiheit zu demonstrieren. Zum anderen brachten sie dadurch die physische Grenze, die Mauer, zum Einsturz und veränderten das Gesicht Deutschlands und Europas. Folgerichtig greift das Lichtfest Leipzig diesen Gedanken in seiner künstlerischen Umsetzung auf.

So fließen Zeichnungen von Grenzanlagen aus allen Teilen der Welt in die Videoperformance mit ein. Sie zeigen, mit welch aggressiven Mitteln auch heute noch freie Migrationsbewegungen verhindert werden. Zur Verfügung gestellt wurden die Skizzen von dem Österreicher Theo Deutinger. Der Architekt hatte sie für sein Projekt "Walls and Fences" aufgearbeitet. "Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden zirka 10.000 Kilometer Stacheldraht, Beton, Stahl, Sand, Steine und Netz verbaut, um Menschen einzusperren oder fernzuhalten – und das paradoxerweise in einem Zeitalter freier Handelsabkommen und wachsender Mobilität", heißt es in der Projektbeschreibung. Ein Thema also, das auch 27 Jahre nach der Friedlichen Revolution nicht an Aktualität verloren hat.

Theo Deutinger ist Architekt, Autor und Designer. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Magazinen wie "Wired", "Domus" und "Mark Magazine" veröffentlicht. Er lehrt unter anderem an der Harvard Graduate School of Design, am Strelka-Institut Moskau und dem Bauhaus in Dessau.

Mehr Informationen über den Architekten Theo Deutinger und sein Projekt "Walls & Fences" finden Sie hier.

Zurück