Partnerstädte Leipzigs beim Lichtfest: strahlende Kooperationen
Am 9. Oktober 2024 werden 21 Lichtinstallationen den gesamten Innenstadtring Leipzigs zum Leuchten bringen. Bei vier davon handelt es sich um Partnerprojekte aus Leipzigs Partnerstädten Lyon, Frankfurt am Main, Brünn und Krakau. Jede Partnerstadt eint ein spezielles Band mit der Stadt Leipzig. Doch was macht diese Projekte beim Lichtfest so besonders?
Lyon und Leipzig eint Lichtfesttradition
Lyon ist seit 1981 Partnerstadt von Leipzig. Zweifelsohne verbindet Lyon und Leipzig auch die gemeinsame Tradition der Lichtfeste. Lyon begeht jedes Jahr im Dezember sein eigenes Lichtfest: das Fête des Lumières. In Leipzig 2024 präsentiert Lyon das Projekt (De)konstruieren (Projekt A) – eine Tanzperformance unterstützt durch Licht- und Sounddesign vor dem Leipziger Hauptbahnhof. Das Projekt wird gefördert vom sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, von der Sparkasse Leipzig sowie dem Referat Internationale Zusammenarbeit der Stadt Leipzig. Umgesetzt wird das Lichtkunstprojekt im Auftrag der Partnerstadt Lyon durch die „Plattform für deutsch-französische Kunst“ sowie Centre de Formation Désoblique, Lyon, Physical Theatre MOVEO, Barcelona, und Tanz-Zentrale Leipzig.
Frankfurt und Leipzig: zusammen für Freiheit und Demokratie
Frankfurt am Main ist seit dem 3. Oktober 1990 Partnerstadt von Leipzig. Die beiden Städte eint eine enge Verbindung, die unter anderem auf den historischen Schnittstellen (Paulskirchenverfassung, Friedliche Revolution) rund um die Themen Freiheit und Demokratie basiert. Anlässlich des 175. Jubiläums der Deutschen Nationalversammlung hatte sich Leipzig mit dem Projekt Bei Anruf Demokratie am Paulskirchenfest 2023 in Frankfurt am Main beteiligt. Nun ist Frankfurt am Main mit der Ode an die Demokratie (Projekt C) in Leipzig zu Gast– einer multimedialen Inszenierung an der Evangelisch-reformierten Kirche.
Projekt Ode an die Demokratie bei Pressgespräch vorgestellt
Auch Thomas Feda, Geschäftsführer Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main, die das Projekt im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main fördert, betonte beim Pressegespräch zum Lichtfest 2024 in Leipzig, bei dem das Projekt als eines der 21 Lichtprojekte vorgestellt wurde: „Leipzig und Frankfurt am Main sind seit dem 3. Oktober 1990 durch einen Städtefreundschaftsvertrag eng miteinander verbunden und stehen beide fest für Demokratie und Freiheit ein.“ Die Inszenierung entstand in Kooperation mit Atelier Markgraph, ZORN x Jasna Fritzi Bauer und bright! Studios plus Verlinkungen.
Krakau und Leipzig: gemeinsames Streben nach Demokratie
Krakau und Leipzig eint nicht nur die gemeinsame Vergangenheit als Städte innerhalb des sogenannten Ostblocks – in beiden Städten waren 1989 auch Demokratiebestrebungen zu verzeichnen. Die polnische Stadt ist seit 1973 Partnerstadt von Leipzig. Um ihre Solidarität mit der Demokratiebewegung in der DDR auszudrücken, organisierten polnische Bürgerrechtler der Bewegung Freiheit und Frieden (Ruch Wolność i Pokój, WiP) am 5. Oktober 1989 vor dem DDR-Kultur- und Informationszentrum in Krakau ein Happening. Während einer Demonstration mauerten die Protestierenden die Tür des DDR-Instituts in Krakau zu und riefen dazu auf, schon einmal für Berlin zu üben, wie man eine Mauer einreißen könne. Losungen wie „Freiheit für die DDR“, „Berliner Mauer einreißen“, „Mauern stürzen ein“ und „Kraków grüst Leipzig“, waren auf Plakaten, Graffiti und Transparenten zu lesen. Der Leipziger Fotograf Harald Kirschner dokumentierte die Situation. Dieses Material bildet das Herzstück des Lichtprojekts Kraków grüst Leipzig (Projekt B) am IntercityHotel Leipzig. Es handelt sich um ein Projekt der Partnerstadt Krakau und des Polnischen Institut Berlin/Außenstelle Leipzig in Zusammenarbeit mit Harald Kirschner, Leipzig.
Brünn und Leipzig: enger kultureller Austausch
Leipzig und Brünn pflegen eine lebendige Städtepartnerschaft, die seit der Erneuerung des Partnerschaftsvertrages im Jahr 1999 von starker Verbundenheit und intensivem Austausch geprägt ist. Besonders bemerkenswert an dieser Verbindung sind die vielen Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Städten und die kontinuierliche Vertiefung ihrer Beziehungen. Seit Beginn der Städtepartnerschaft im Jahr 1973 zeigt sich das aktive Miteinander durch regelmäßige Besuche von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltungen, durch Bürgerkontakte sowie durch einen intensiven Austausch in den Bereichen Kultur, Soziales und Sport.
Für das Lichtfest 2014 entwickelte die JAMU Janáček-Akademie für Musik und Darstellende Kunst die performative Licht- und Videoinstallation Counting sheep (Projekt D).