Lichtfest Leipzig schließt Jubiläumsfeierlichkeiten 2019 stimmungsvoll ab
Unter dem Motto „Herbst 89 – Aufbruch zur Demokratie“ begingen Leipziger und ihre Gäste am 9. Oktober 2019 das Lichtfest Leipzig – für viele der emotionale Höhepunkt der Feierlichkeiten in Erinnerung an die entscheidende Montagsdemo vor 30 Jahren.
Trotz der tragischen Ereignisse in Halle und der regnerischen Witterung waren rund 75.000 Besucher der Einladung gefolgt, sich nach der Eröffnung des Lichtfestes auf dem Augustusplatz zu Fuß auf den Weg um den Leipziger Innenstadtring zu begeben und entlang der historischen Demonstrationsstrecke zahlreiche Lichtinterventionen zu erleben. Licht, Bild- und Videomaterial überlagerten Fassaden und Räume entlang der rund 3,6 km langen Strecke, Soundcollagen ergänzten den visuellen Ansatz.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Oberbürgermeister Burkhard Jung, der als weitere Redner die ehemalige Bürgerrechtlerin Kathrin Mahler Walther, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer sowie die Danziger Oberbürgermeisterin Aleksandra Dulkiewicz begrüßen konnte. Sie alle nahmen Bezug auf die Geschehnisse in der Nachbarstadt Halle, bei der nur wenige Stunden zuvor mehrere Menschen gewaltsam zu Tode gekommen waren und gedachten mit einem kurzen, bewegenden Schweigemoment der Opfer.
Mit besonders berührenden Worten erinnerte die Leipziger Zeitzeugin Kathrin Mahler Walther an die angespannte Atmosphäre am 9. Oktober 1989: „Welche Angst hatten wir damals! Die Luft - Zum Zerreißen gespannt. Und dann dieser Abend. Es wurde nicht geschossen. Hier in Leipzig kam es zum Tag der Entscheidung.“
Auf dem Augustusplatz spielten traditionell Kerzen die Hauptrolle. Mit 25.000 Teelichtern bildeten Besucherinnen und Besucher den leuchtenden Schriftzug „Leipzig 89“.
Dem 30-jährigen Jubiläum der Friedlichen Revolution widmete Leipzig ein herausragendes Programm. Zentrale Veranstaltungen am 9. Oktober 2019 waren neben dem abendlichen Lichtfest ein Festakt im Gewandhaus mit der Rede zur Demokratie (Redner: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier) sowie das traditionelle Friedensgebet in der Nikolaikirche.