Internationale Lichtprojekte begeistern beim Lichtfest Leipzig 2021 - Besucherinnen und Besucher werden Teil der Installationen

Emotionaler Moment auf dem Nikolaikirchhof: Besucherinnen und Besucher mit Kerzen ©LTM / PUNCTUM Esther Hoyer
Emotionaler Moment auf dem Nikolaikirchhof: Besucherinnen und Besucher mit Kerzen ©LTM / PUNCTUM Esther Hoyer

„Das Konzept ist aufgegangen“ freut sich Marit Schulz,  Leiterin Lichtfest Leipzig, am Abend des 9. Oktober. Erstmals gab es beim Lichtfest kein Bühnenprogramm, sondern drei dezentrale Lichtprojekte innerhalb des Innenstadtrings: Auf dem Augustusplatz, dem Burgplatz und dem Richard-Wagner-Platz präsentierten internationale Künstlerteams ihren Blick auf den Herbst ‘89. Ebenfalls neu: die Gäste waren ausdrücklich eingeladen, aktiv mitzumachen.

Spielerisch-künstlerische Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart

Sehr viele Besucherinnen und Besucher nutzten den Abend, um die Lichtinstallationen in loser Reihenfolge aufzusuchen - und selbst Teil der Kunst zu werden: Am Augustusplatz galt es, ein weißes Banner in die Projektion zu halten, um so die Bilder der Videoinstallation „WIR SIND“ (Künstler: Glowing Bulbs / Budapest) überhaupt erst sichtbar zu machen. Viele folgten der Einladung der Künstler, griffen ein Banner und komplettierten damit die Installation. Sie formten sich zu einer friedlichen Demonstration in Erinnerung an jene, die sich im Herbst ‘89 so mutig zusammengefunden hatten.

Auch „89 Stimmen“ auf dem Richard-Wagner-Platz, inszeniert von Loomaland, Berlin, brauchte die Menschen und brachte sie in Bewegung:  Um die Textzitate, die ausschließlich von Frauen stammten, auf Boden und Wänden zum Vorschein zu bringen, mussten die Menschen den Platz betreten und von den Wärmebildkameras erfasst werden. Erst dann wurden die Zitate der an der Friedlichen Revolution beteiligten Frauen sicht- und lesbar.

Die Rotunde des spanischen Künstlerteams „Brut Deluxe“ (Madrid) mitten auf dem Burgplatz lud zum Betreten und spielerischen Reflektieren ein. „Bin ich drin oder draußen? Auf welcher Seite stehe ich? Was passiert, wenn man die Perspektive wechselt?“ waren hier die Grundfragen, die auch das Thema Umwelt im Blick hatten. Lokale Initiativen hatten einen Teil der Installation mit recycelten Materialien gestaltet. An allen drei Standorten hatten die Menschen sichtlich Vergnügen daran, die Installationen zu entdecken und für sich in Besitz zu nehmen, sich ungezwungen, aber gleichzeitig künstlerisch mit Geschichte und Gegenwart auseinanderzusetzen. Alle Künstlerteams waren begeistert vom riesigen Publikumsinteresse und der regen Interaktion an den Lichtprojekten.

Stimmungsvolle Eröffnung am Nikolaikirchhof

Eröffnet wurde der Abend mit kurzen Grußworten auf dem Nikolaikirchhof. Dort stand auch die traditionelle Kerzen-89, die von den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern mit tausenden Teelichtern zum Leuchten gebracht wurde.

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