Ideenwettbewerb der Freien Szene Leipzig – Gewinner beim Lichtfest dabei

Ronny Szillo, Probe zum Projekt „Genuine Generation“
Mit seinem Projekt „Genuine Generation“ – hier ein Foto der Probe – gewann Ronny Szillo den ersten Preis des Ideenwettbewerbs. Foto: LTM / Emilie Dias

Anlässlich „30 Jahre Friedliche Revolution“ und im Auftrag der Stadt Leipzig veranstaltete die HALLE 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst für das Lichtfest Leipzig einen Ideenwettbewerb unter den Kunst- und Kulturschaffenden der Freien Szene Leipzig. Den 1. Preis erhielt der Medienkünstler Ronny Szillo.

Sein Projekt „Genuine Generation“ nimmt laut Jury „humorvoll wie prägnant auf eine unternehmerische Erfolgsgeschichte aus den Neuen Bundesländern“ Bezug, „in der die Freiheitssehnsüchte von 1989 ausgedrückt, aber auch kommerzialisiert werden.“

Beim Lichtfest am 9. Oktober wird „Genuine Generation“ an der G2 Kunsthalle am Dittrichring 13/Ecke Gottschedstraße zu sehen sein. Derzeit laufen die technischen Abstimmungen und Proben dazu.

Träume von 1989, aktuell bis heute

Informationen zum Projekt: Genuine Generation

„HERITAGE“, „MEMBER OF THE WILDLIFE SAFARI“, „SAILING THE SEVEN SEAS”, „GUARDING THE COASTLINE” sind nicht nur Slogans, die auf T-Shirts und Hemden zu finden sind, sie treffen Aussagen, die auch unabhängig der textilen Verarbeitung deutbar sind. Die Sprüche lassen sich auf Träume beziehen, die 1989 bis heute aktuell sind: Reisefreiheit wurde bei den Montagsdemonstrationen gefordert, die Sehnsucht nach Urlaub im Süden und dem mediterranen Leben ist immer noch der Traum von Vielen.

„Sailing the Seven Seas“ enthält den Wunsch nach der Weltreise. Wenn textil von einer „genuine generation“ gesprochen wird oder mit „guarding the coastline“ assoziativ die aktuelle Situation vor den Mittelmeerküsten vor Augen tritt, wird deutlich, wie viel (ungewolltes) Interpretationspotential die Sprüche bereithalten. Hier setzt Szillos Projekt an. Sprüche auf Bekleidung umgeben uns ständig und sind, obwohl selten gelesen und nur bildhaft wahrgenommen, Teil des kollektiven Bildgedächtnisses. Indem sie entkontextualisiert im Stadtraum gezeigt werden, können sie Einladung zur freien Assoziation sein. Weitere Informationen über den Künstler unter www.ronnyszillo.de

„ Private Fotografie in Ostdeutschland“ und  „Home Video“ - Weitere Preisträger

Mit dem 2. Preis zeichnete die Jury die Leipziger Fotografin Sandra Schubert aus. Im Statement der Jurorinnen und Juroren heißt es: „Sandra Schubert rückt mit ihrem Recherchevorhaben „Private Fotografie in Ostdeutschland 1980-2000“ das Interesse auf die private Dimension der historischen Aufarbeitung, ein Aspekt, der im Zuge der öffentlichen Geschichtsschreibung häufig vernachlässigt wird.“

Der 3. Preis ging an den Videokünstler Carsten Möller. Hier lobte die Jury, dass Möller „sich in seiner Idee für die Videoinstallation „Home Video“ mit dem ebenso aktuellen wie virulenten Thema der Heimat“ befasse und es schaffe, „eine künstlerisch überzeugende Brücke von den 1950er- über die 1980er-Jahre bis ins Heute zu schlagen.“

Diese beiden Projekte sind im Rahmen des FREI_RAUM auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz zu sehen. Mehr Infos dazu unter www.freiraum-sfr.de.

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