Es braucht Mut, auf einer Straße ein Schild hoch zu halten.
Tamás Zádor und Márton Noll von Glowing Bulbs (Budapest) haben für ihre partizipative Videoinstallation WIR SIND (Augustusplatz) intensive Workshops in Leipzig und Halle durchgeführt, in Archiven recherchiert, mit Zeitzeugen gesprochen und mit Schülerinnen mögliche Inhalte der Projektion erarbeitet. Dass die Besucherinnen und Besucher am Abend des Lichtfest ebenfalls aktiver Teil der Installation werden, liegt Ihnen ganz besonders am Herzen. Warum ist Partizipation den Künstlern so wichtig?
„Wir wollen, dass die Menschen durch unsere Installation scheinbar bekannte, aber auch eher unbekannte Bilder auf eine andere, neue Weise erleben und entdecken. Dass sie sie nicht als passive Zuschauer und Zuschauerinnen aufnehmen, wie in einer Ausstellung, bei einem Buch oder bei einem Film, sondern dass sie selbst erleben, dass es Mut braucht, auf einer Straße ein Schild hochzuhalten, auch wenn das Schild ein weißes ist, und auch wenn das hier und heute mit keiner Gefahr mehr einhergeht. Diese Geste, ein Schild auf der Straße hochzuhalten, gibt anderen Kraft und stellt gleichzeitig sehr viele Fragen in den Raum.“
Was ist das Spannendste an WIR SIND, was die größte Herausforderung?
„Am schwierigsten ist sicherlich, aus der Vielzahl der Dokumente, die wir mit Hilfe der Archive finden konnten, eine Auswahl zu treffen. Leider können wir nur einen Bruchteil des Materials beim Lichtfest zeigen. Spannend wird auf jeden Fall, wie viele Besucherinnen und Besucher am Abend des 9. Oktober ein Schild in die Projektion halten werden, wie viel durch ihr aktives Mitmachen vom ganzen Bild sichtbar sein wird. Am schönsten wäre es natürlich, wenn sich der Kreis um den Projektionsturm komplett schließt.“
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