Lichtfest Leipzig 2021: Das sagen die Künstler zu den Workshops
Für das Lichtfest Leipzig 2021 haben die Künstler ihre Projekte gemeinsam mit verschiedenen Vereinen, Initiativen und Akteuren der Stadtgesellschaft entwickelt. Mehrtägige Workshops boten Raum für intensiven und konstruktiven Austausch. Wie haben die internationalen Künstlerteams diese Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern erlebt?
„Spannende und herausfordernde Challenge“
„Die Installation auf dem Burgplatz setzen wir nicht allein um, sondern wir geben eine Art Rahmen, ein Grundgerüst vor. Die Fertigstellung erfolgt durch die lokalen Partner, so dass wir alle bis zum Veranstaltungstag nicht exakt wissen, wie „Ring“ final aussehen wird. Das macht es spannend und herausfordernd. Es ist toll zu sehen, wie engagiert und kreativ die Partner vor Ort diese Challenge annehmen.“
Ben Busche und Miguel de Guzmán, Künsterteam „Brut Deluxe“, über die Zusammenarbeit mit den zahlreichen Partnern aus dem Bereich Umwelt, Klima, Recycling, Nachhaltigkeit.
„Erinnerungen spenden Kraft und Zusammenhalt“
„Wir arbeiten bei WIR SIND (Augustusplatz) nicht nur mit den Archiven zusammen und führen Zeitzeugengespräche, sondern richten den Blick auch ganz bewusst in die Gegenwart und Zukunft. Dass wir beim Workshop mit jungen, fünfzehnjährigen Menschen zusammenarbeiten, deren Eltern ’89 auch noch Kinder waren, zeigt, dass es sehr wichtig ist, darüber zu sprechen und in einer Gesellschaft die Erinnerungen lebendig zu halten, die Kraft spenden und die damals einen Zusammenhalt gaben oder die dem Zusammenhalt entspringen. Diese Geschichten immer wieder aufs Neue zu erzählen, ist essentiell. Es wirkt sich auf die ganze Gesellschaft aus, wenn diese Geschichten eben nicht vergessen oder unter den Teppich gekehrt werden, wenn es im Gegenteil vielleicht sogar unterschiedliche Meinungen darüber gibt. Verschiedene Formen des Erinnerns und des Rückblicks sind Grundlage von Dialog und Entwicklung in einer Gesellschaft.“
Tamás Zádor und Márton Noll, Künstlerteam „Glowing Bulbs“ über den Workshop mit Schülerinnen der Gerda-Taro-Schule Leipzig und die Zusammenarbeit mit Archiven in Leipzig und Halle.
„Emotional tief berührt“
„Mit „89 Stimmen“ (Richard-Wagner-Platz) die besondere Perspektive der Frauen auf die Friedliche Revolution auszuloten, hat uns von Anfang an gereizt. Die Begegnung mit den Zeitzeuginnen im Workshop war unglaublich beeindruckend. Die Intensität der Gespräche, die Offenheit der Frauen. Zu hören, wie eine relative kurze Zeitspanne wie der Herbst 89 ein ganzes Leben beeinflussen, ja geradezu auf den Kopf stellen kann und die Menschen auch nach über 30 Jahren noch emotional tief berührt.
Florian Giefer und Denis Bivour, Künstlerteam „Loomaland“, über die Kooperation mit Frauenkultur Leipzig e.V.