Can Dündar und Erdem Gül erhalten Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien

Mit dem Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft derMedien werden in diesem Jahr die türkischen Journalisten Can Dündar und Erdem Gül geehrt. Beide Journalisten wurden zur Zielscheibe des Staates wegen eines gemeinsam verfassten Berichts über angebliche Waffenlieferungen der Türkei an Extremisten in Syrien. In Reaktion darauf wurden sie unter dem Vorwand juristisch verfolgt, Spione und Helfer von Terroristen zu sein. Der Klage schloss sich der türkische Staatspräsident Erdogan als Nebenkläger an.

Dass nach den Verleihungen in den vergangenen Jahren erneut zwei türkische Journalisten ausgezeichnet werden, begründet Stephan Seeger, geschäftsführender Vorstand der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig, die den Preis seit 2001 vergibt: "An der Entscheidung der Jury lässt sich ablesen, dass die Bedrohung der Pressefreiheit in der Türkei inzwischen als systemimmanent angesehen wird, dass sie permanent eine pluralistische Meinungsbildung verhindert und so journalistische Existenzen gefährdet."

Die Preisverleihung findet am 7. Oktober in Leipzig statt. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert und wird zu gleichen Teilen vergeben.

Der Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien zeichnet jährlich Journalisten, Verleger und Institutionen aus, die sich mit hohem persönlichem Einsatz für ihre Branche engagieren. Er erinnert auch an den 9. Oktober und die Friedliche Revolution 1989. Damals forderten die Demonstranten "eine freie Presse für ein freies Land".

Mehr Informationen unter www.leipziger-medienstiftung.de

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