Augustusplatz: „wir sehen uns frei“ – Video, Großprojektion, Sound, O-Töne

wir sehen uns frei / we see us free / widzimy siebie wolnymi

Überdimensionale Augenpaare blicken von der Oper auf den Augustusplatz
Überdimensionale Augenpaare blicken von der Oper auf den Augustusplatz ©Harald Goebl / Unsplash

Robert Sochacki und Wera Morawiec aus Breslau konzipierten die Installation für den Augustusplatz gemeinsam mit Leipziger Künstlerinnen und Künstlern. Das Projekt basiert auf der Idee, dass das Leben jedes Einzelnen von Bedeutung ist – wir aber immer auch Teil kleinerer oder größerer Gemeinschaften, Kollektive im eigentlichen Wortsinn sind. Gemeinschaften, wie z. B. die der Familie, sind der Kern der Gesellschaft. Private, auch eher beiläufige Bildaufnahmen waren und sind daher wichtige Zeitzeugen. Diese sonst eher wenig sichtbaren, aber kostbaren Momente stehen im Mittelpunkt der Projektion von Alltagsbildern aus der Zeit um 1989: Sie zeigen, dass wir in jedem Moment Teil der Geschichte sind – heute genauso wie 1989.

wir sehen uns frei“ besteht aus vier Teilen: die Großprojektion auf die Fassade der Oper zeigt riesige Augenpaare – nicht einfach beliebige, sondern die von Leipzigerinnen und Leipzigern. Die Augen sind Aufforderung, aufmerksam hinzuschauen, Missstände zu erkennen und öffentlich zu machen. Mittels der App „Augen auf!“ kann jeder das Projekt mitgestalten. Videoprojektionen auf die „Milchtöpfe“ spielen mit der Erinnerung und Alltagsbildern. Dabei kommt sowohl privates Bildmaterial aus der Wendezeit als auch das öffentlicher Archive zum Einsatz. Field recordings für den gesamten Platz liefern den passenden Sound. Die Pergola links vor der Oper schließlich wird zum Raum für akustische Begegnungen und lädt die Besucher ein, unter acht interaktiven Licht- und Soundduschen O-Töne von Zeitzeugen zu erleben.

Es sind viele Menschen, die an dem Projekt mitwirken. Darüber sind wir sehr glücklich. Wir arbeiten alle eng zusammen, stehen in Beziehungen zueinander – korrespondierend zum Grundgedanken des Projekts, dass Gemeinschaften der Kern jeder Gesellschaft sind. Die Installation zeigt dadurch nicht eine einzelne Perspektive, sondern baut auf dem Zusammenwirken aller Beteiligten auf,“ so die polnischen Künstler.

>>> Video zum Workshop

>>> Bildergalerie zum Workshop

Zurück