Uraufführung: Susanne Hardt komponiert "Ballots' Ballet" für das Lichtfest Leipzig

Komponistin Susanne Hardt
Komponistin Susanne Hardt - Foto: privat

Jahreszahl in Tönen – „Tanz der Stimmzettel“ vertont die Geschichte des Frauenwahlrechts

Das Lichtfestprogramm wird dieses Jahr ausschließlich von Frauen gestaltet. Neben Schauspielerinnen wird das eigens aus diesem Anlass gegründete Freie Orchester Leipzig, bestehend aus 24 Musikerinnen, spielen. Die musikalischen Werke stammen bis auf eine Ausnahme von Komponistinnen, eines davon ist die Uraufführung von Ballots’ Ballet von Susanne Hardt. Das Stück macht die Geschichte des Frauenwahlrechts in Europa hör- und erlebbar.

Das Auftragswerk „Ballots’ Ballet“ wurde anlässlich von 100 Jahren Frauenwahlrecht in Europa geschrieben. Es hat einen lebhaften, tänzerischen Charakter und bedient sich einer bunten, abwechslungsreichen Klangsprache. Die Jahreszahl der Einführung des Frauenwahlrechts in den meisten EU-Ländern (u. a. Deutschland) bildet das Hauptmotiv der Komposition: 1918. Überträgt man diese Jahreszahl in Tonstufen, ergibt sich die 4-Ton-Folge, die das Stück eröffnet. Im Laufe der Komposition kehrt das Anfangsmotiv mehrfach variiert wieder – immer in Form anderer Jahreszahlen, zu denen in anderen EU-Ländern das Frauenwahlrecht eingeführt wurde (wie z. B. in Finnland 1906 oder in Island 1915). Am Ende kehrt das ursprüngliche Motiv zurück und beendet energisch den „Tanz der Stimmzettel“.

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„Wer käme dafür mehr in Frage ?“
Eva Meitner, Dirigentin des Freien Orchester Leipzig, über Susanne Hardt:

„Ich habe Susanne Hardt während meiner Zeit in Dresden kennengelernt, als ich dort Künstlerische Leiterin und Dirigentin des Werkstattorchesters war. Sie hatte mich damals schon mit ihrem Kompositionsstil beeindruckt. Als klar war, dass das diesjährige Lichtfest ein Video beinhalten wird und die Musik mit dem Film zu einer Symbiose verschmelzen soll, war mir völlig klar, dass Susanne Hardt dafür bestens geeignet sein würde – studiert sie doch seit 2016 an der Filmuniversität in Potsdam Babelsberg und hat mittlerweile einen starken Schwerpunkt auf Filmmusik. Wer käme dafür also mehr in Frage?

Im Übrigen ist tatsächlich auch der Kompositionsbereich Filmmusik leider immer noch eine stark ausgeprägte Männerdomäne und so freue ich mich sehr, dass wir Susanne Hardt dafür gewinnen konnten. Es ist ein spannendes Werk entstanden. Ich freue mich schon sehr darauf, das Stück am 9. Oktober zum Leben zu erwecken und einen Teil der Geschichte der Emanzipation auf diese Weise hör- und erlebbar zu machen.“

Neben Susanne Hardts Auftragswerk erklingen am 9. Oktober fünf ausgewählte Musikstücke von Komponistinnen (und einem Komponisten) aus unterschiedlichen Epochen, in Auszügen, bearbeitet und arrangiert für das Freie Orchester Leipzig. Weitere Informationen zu den Werken finden Sie auf der Programmseite unter Musikauswahl.

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